Full text: Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen

— 35 — 
Gtto II. 973—983. 
Nach betn Tobe Ottos I. b. Gr. mürbe beffen Sohn Otto II. 
auf ben beutfchen Thron erhoben. Er war ein entschlossener, 
kühner Mann unb hatte wie fein- großer Vater manch harten 
Streit zu bestehen. 
Zuerst zog er bas Schwert gegen feinen Vetter, ben Herzog 
Heinrich II. ben Zänker von Bayern, welcher ihm bie Krone 
streitig machen wollte. Er besiegte ihn nach mehrjährigem Kampfe 
unb entsetzte ihn seines Herzogtums. — 
Dann unternahm er einen Kriegszug gegen ben König Lothar 
von Frankreich, ber ihn, um Lothringen zu gewinnen, in Aachen 
unerwartet überfallen hatte. Er schlug ihn bis Paris zurück unb 
zwang ihn, für alle Zukunft auf Lothringen Verzicht zu leisten. 
Hieraus suchte er Unteritalien zu gewinnen, auf welches er 
burch feine Gemahlin Theophano ein Recht zu haben glaubte. 
Aber im Kampfe mit ben Griechen geriet er bei Bafantello 982 
in einen Hinterhalt, verlor fein ganzes Gefolge unb entging selbst 
nur wie burch ein Wunber ber Gefangenschaft. 
Im nächsten Jahre rüstete sich Otto H. zu einem neuen Zuge 
nach Unteritalien; boch kam berfelbe nicht zustanbe, ba ber Tob 
feinem Leben unerwartet ein Enbe machte. 
Otto III. 983—1002. 
Nach Otto II. erhielt beffen breijähriger Sohn Otto III. bie 
beutfche Krone. Er wuchs unter ber Vormunbfchaft seiner Mutter 
Theophano unb bes Erzbifchofs Willigis von Mainz heran. Seiner 
außergewöhnlichen Bilbung wegen, bie ihm bie brei gelehrtesten 
Männer feiner Zeit (barunter ber berühmte Gerbert von Rheims) 
vermittelten, würbe er bas kaiserliche Wunberkinb genannt. 
Nachbem er münbig geworben war, unternahm er in einer 
verhältnismäßig ganz kurzen Zeit brei Römerzüge. 
a) Auf feinem ersten Zuge erhob er feinen Vetter Bruno als 
Gregor V. auf ben eben erlebigten päpstlichen Stuhl unb 
ließ sich von ihm krönen. Bruno war ber erste Deutsche, 
welcher zu biefer höchsten kirchlichen Würbe gelangte. 
b) Zum zweitenmal überstieg er bie Alpen, um Gregor V. 
3*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.