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dem dänisch-englischen König Knut d. Gr. ein Bündnis an. Um
diesen Zweck zu erreichen, trat er die Mark Schleswig, die Er¬
rungenschaft Heinrichs I., an Dänemark ab.
Hierauf rüstete er sich zu einer Romfahrt. Dieselbe hatte
den erwünschten Erfolg, denn er wurde zu Mailand mit der
eisernen und zu Rom mit der Kaiserkrone gekrönt.
Als er aus Italien zurückgekehrt war, machte er Polen, das
sich zu einem unabhängigen Königreich emporzuschwingen ver¬
suchte, wieder lehenspflichtig; auch zwang er Böhmen, sein
Vasallenverhältnis zu Deutschland zu erneuen.
Nach diesen ruhmvollen Kämpfen im Osten gliederte er
Burgund dem Reiche an, das ihm auf Grund eines mit dem
kinderlosen König Rudolf III. abgeschlossenen Erbvertrages im
Jahre 1033 zugefallen war. — Die Ansprüche, welche sein Stief¬
sohn Ernst von Schwaben und Odo von der Champagne auf
dieses Land erhoben, wies er mit bewaffneter Hand zurück.
(Freundschaft Erusts mit Werner von Kyburg.)
Um der gewalttätigen Selbsthilfe und dem rohen Fehde¬
wesen zu steuern, bestätigte er den sogenannten „Gottesfrieden"
(Treuga Dei), welchen der Klerus Burgunds eingeführt hatte.
Infolge desselben mußte vom Mittwoch abends bis Montag
morgens jede Fehde bei Strafe der Reichsacht und des Kirchen¬
bannes ruhen.
Behufs Gewinnung des niederen Adels als Stütze gegen die
Landesherren erließ er im Jahre 1037 zu Mailand ein Lehens¬
gesetz (Constitutio de feudis), durch das die kleineren Lehen
(Grafschaften) erblich wurden.
Heinrich III. der Schwarze 1039—1056.
Heinrich III. verfolgte wie sein Vater Konrad II. mit eiser¬
nem Willen das Ziel, dem deutschen Königtum unumschränkte
(absolute) Macht zu verschaffen. Aus diesem Grunde behielt er
die Regierung der deutschen Herzogtümer bis auf Sachsen und
Lothringen selbst in den Händen.
Gleich anfangs seiner Regierung bekam er Streit und Kampf
mit dem Herzog von Böhmen, der sich von Deutschlands Ober¬
herrschaft losreißen und sich Polen unterwürfig machen wollte. In