und erbaute ant Tigris die Stadt Ninive. Sie hatte 12 deutsche
Meilen im Umfange. Ihre Mauern waren 32 M. hoch und 16 M.
dick und hatten 100 Thore.
Nach Ninns' Tode setzte seine heldenmütige Gemahlin Semi-
ramis die Eroberungszüge ihres Gatten fort und dehnte dieselben
bis nach Ägypten und an den Kaukasus aus. Als sie aber darnach
trachtete, auch Indien zu erobern, wurde sie geschlagen. Sie ver¬
legte die Residenz von Ninive nach Babylon, welches sie durch pracht¬
volle Bauwerke verschönerte. Unter ihren Nachfolgern ist zu merken
Salmanafsar, welcher dem Reiche Israel (722 v. Chr.) ein Ende
machte und die Israeliten nach Assyrien in die Gefangenschaft
führte. Die folgenden Könige konnten das gewaltige Reich nicht
mehr zusammenhalten. Zuerst riß sich Medien, dann Babylonien
von Assyrien los. Der letzte König von Assyrien war Sardanapal,
der sich auf einem Scheiterhaufen mit seinen Frauen und seinen
Schätzen verbrannt haben soll. (600 v. Chr.)
Das medische Reich hat nicht lange bestanden und wurde von
Cyrus vernichtet (555 v. Chr.) Das babylonische Reich erlangte
seine größte Blüte und Ausdehnung unter dem mächtigen Könige
Nebukadnezar. Derselbe eroberte Jerusalem und führte die vor¬
nehmsten Juden nach Babylon in die Gefangenschaft (588 v. Chr.).
Bald nach seinem Tode wurde das babylonische Reich von Cyrus
dem medisch-persischen Reiche einverleibt (538 v. Chr.)
Die Perser.
Cyrus. (555 v. Chr.)
Die Perser wohnten am persischen Meerbusen. Sie waren krie¬
gerisch und freiheitsliebend. Der Stifter des persischen, des mäch¬
tigsten Reiches in Asien, war Cyrus. Sein Vater war ein ge¬
meiner Perser, seine Mutter, Mandane, soll eine Tochter des letzten
Königs der Meder, Astyages, gewesen sein. Cyrus wurde in
der strengen kriegerischen Lebensweise der Perser anferzogen. In
seinem 12. Jahre kam er nach Medien an den Hof seines Großvaters
und lernte hier das schwelgerische und verweichlichte Leben der Meder
kennen. Astyages gewann den Knaben lieb und behielt ihn längere
Zeit bei sich. In einem kleinen Kriege mit einem benachbarten Volke
that sich Cyrus ganz besonders hervor. Er wurde deshalb der
Abgott des ganzen Volkes. Nachdem er so die Liebe seines Volkes
gewonnen hatte, beschloß er sein von den Medern unterjochtes Vater¬
land zu befreien. An der Spitze der Perser stieß er seinen Gro߬
vater vom Throne, eroberte ganz Medien nnd machte sich znm
Könige von Persien nnd Medien. Rasch dehnte er nun seine Erobe¬
rungen nach Westen ans. Hier stellte sich ihm zuerst der mächtige
König Krösus von Lydien entgegen, welcher sicher hoffte, den Cyrus
zu besiegen.
Aber Krösus wurde geschlagen und gefangen genommen. Man