Full text: Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht

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Römern vier Schiffe weg. Deshalb rückten die Römer im 
Jahre 280 v. Chr. mit einem starken Heere gegen Tarent. Die 
Tarentiner riefen den König Pyrrhus von Epirus zu Hülfe. In 
der ersten Schlacht siegte der König mit Hülfe seiner Elefanten. 
Trotzdem hatten die Römer mit aller Tapferkeit Widerstand geleistet. 
Pyrrhus hatte bedeutenden Verlust an Menschen und wünschte mit 
einem solchen Feinde Frieden zu schließen. Von den Römern wurde 
Fabricius, der trotz seiner Armut sich durch Rechtschaffenheit die 
allgemeine Achtung erworben hatte, als Gesandter in das Lager des 
Königs geschickt. Der König suchte den Fabricius zu bestechen. 
„Ich sehe," sprach der Römer, „Du hast eine gute Meinung von 
mir; ich wünsche, daß Du sie behältst; darum nimm das Geld 
zurück!" — Am folgenden Tage suchte Pyrrhus den Fabricius durch 
seinen größten Elefanten zu erschrecken; aber der standhafte Römer sprach : 
„So wenig mich gestern Dein Geld rührte, so wenig schreckt mich 
heute Dein Elefant! Wir werden nicht eher Frieden mit Dir schließen, 
als bis Du Italien geräumt hast." In sein Lager zurückgekehrt, 
erhielt Fabricius von dem Leibarzte des Pyrrhus einen Brief, in 
welchem dieser sich erbot, gegen eine große Belohnung seinen Herrn 
zu vergiften. Von einer solchen Schandthat wollte aber Fabricius 
nichts wissen, sondern schickte den Brief an Pyrrhus. „Wahrlich" 
rief dieser aus, „eher wird die Sonne von ihrer Bahn, als 
Fabricius von dem Pfade der Tugend und Rechtschaffenheit weichen." 
Im folgenden Jahre kam es wieder zu einer Schlacht. Pyrrhus 
siegte abermals, verlor aber so viel Kriegsvolk, daß er ausrief: 
„Noch einen solchen Sieg und ich bin verloren!" — Nach zwei 
Jahren erneuerte Pyrrhus seinen Feldzug gegen die Römer. Dies¬ 
mal stand an der Spitze des römischen Heeres der Feldherr Kurius, 
an Gesinnung dem Fabricius ähnlich. Der König suchte durch seine 
Elefanten die Römer abermals zu schrecken; aber diese warfen 
brennende Pechkränze auf die Ungeheuer, so daß sie Verwirrung und 
Flucht über des Königs eigenes Heer brachten. Es wurde von den 
Römern ein glänzender Sieg erfochten, und das Lager des Feindes 
erobert. Pyrrhus selbst rettete sich nur durch schleunige Flucht. (275 
v. Chr.) 
Roms Kampf mit Karthago. Hannibal. 
Zerstörung Karthagos. 
(264—146 v. Chr.) 
Im nördlichen Afrika, in der Gegend des heutigen Tunis, lag 
im Altertume die Stadt Karthago, welche im Jahre 888 v. Chr. 
von der phönizischen Königstochter Dido gegründet worden war. 
Unter allen Pflanzstädten der Phönizier war sie die wichtigste und 
blühendste. Außer diesem Gebiete hatten die Karthager noch Be¬ 
sitzungen auf Sardinien, Korsika und Sicilien. Längst hatte
	        
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