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Geschichte.
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Messen, die deshalb ihren Namen führten, weil sie sich unmittelbar an die kirch¬
lichen Messen anschlossen. Den Landleuten, die zum Gottesdienst zusammen¬
strömten, war diese Kaufgelegenheit sehr angenehm. Später gaben die Landes¬
herren auch für solche Orte, die keine Kirchen hatten, bestimmte Tage in der
Woche oder im Jahr für Kauf und Verkauf frei. So entstanden die Märkte,
die gleich den Messen viele Handwerker bewogen, sich in Marktflecken und Städten
anzusiedeln. Lange Zeit gingen die prächtigen Waren aus dem Morgenlande, wie
Seide, Teppiche, Würze und kostbare Waffen, nach England, ohne daß sie Deutsch¬
land berührten. Die Handelswege führten entweder durch Rußland oder über
Italien und Spanien nach England. Erst von hier aus kamen sie über Cöln nach
Deutschland. Als Deutschland durch die Kreuzzüge und die Wallfahrten nach Rom
mit Italien näher in Berührung trat, eröffneten sich neue Handelswege. Diese
führten von Italien über die Alpen nach Deutschland. Einer von ihnen folgte
dem Rheintal und endete in Cöln, ein andrer ging über Augsburg, Regens¬
burg und Mrnberg entweder nach dem Rhein oder nach dem Norden Deutsch¬
lands bis Hamburg. Ein dritter führte über Breslau in das wendische Land.
Die Städte, die an diesen Handelsstraßen lagen, fügten zu den Waren des
Morgenlandes ihre eigenen Erzeugnisse, wie Tuch, Leinwand, Wein und Bier,
und gelangten zu großem Reichtum. Auch auf der Ostsee entwickelte sich ein
reger Handel, und die großen Städte an der Küste, wie Danzig und Riga, kamen
zu hoher Blüte. Zölle und Raubritter brachten jedoch dem Handel viele Gefahr.
Deshalb zogen die Kaufleute in gefährlichen Zeiten bewaffnet einher, und
den Warenzügen dienten Scharen bewaffneter Knechte zur Bedeckung.
Der Verkehr zu Lande war schwer, denn die Landstraßen befanden sich in
jämmerlichem Zustande. Eine Post gab es nicht; deshalb stellten die Magi¬
strate oder die kaufmännischen Gilden sogenannte Städteboten an und erließen
für dieselben besondere Botenordnungen. Die Boten führten das Stadtwappen
und die Botenbüchse, einen Paß, einen Schild und einen starken Botenspieß mit
sich. Bereits im 13. Jahrhundert bestanden solche Verbindungen zwischen den
Städten in Deutschland und Italien. Auch die Klöster unterhielten ihren eigenen
Botendienst und übersandten ihre Botschaften auf langen Streifen aus Perga¬
ment, die man Botenzettel nannte.
f) Die Hanse. Um den deutschen Handel zu heben, knüpften deutsche
Kaufleute Handelsverbindungen mit dem Auslande an. Sie ließen sich auch
vorübergehend in London, Riga und andern Städten des Nordens nieder und
suchten dort für ihren Handel Vorteile zu gewinnen. Das Deutsche Reich konnte
sie aber dem Auslande gegenüber nicht schützen, weil es keine Flotte besaß.
Als die deutschen Städte erkannt hatten, daß lebhafter Hairdel ihren Wohlstand
mehrte, suchten sie sich selbst zu helfen und schloffen einen Bund. Sie nannten
ihn Hanse, das ist Vereinigung. Wann dieser Bund gegründet ist, steht nicht
fest; er bezeichnet sich jedoch im 14. Jahrhundert selbst als Hanse. Zur Zeit
seiner Blüte gehörten ihm mehr als 100 Städte an. Diese wurden in 4 Gruppen
geteilt, an deren Spitzen Lübeck, Cöln, Braunschweig und Danzig standen. Der
Vorort des ganzen Bundes war Lübeck. Hier wurden auch die regelmäßigen