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Volkes beschimpfe, und eine Kriegserklärung gegen Jugurtha durchgesetzt. Dennoch ^aust^b-«
ließ sich der römische Eonsul Lucius Calpurnius Pisr» für eine ungeheure Summe Feldherrn,
Geldes gewinnen; Jugurtha ergab sich zum Schein und erhielt Verzeihung. Sofort
enthüllten die Volkstribunen den schändlichen Hergang und setzten den Beschluß
durch, daß Jugurtha zur Verantwortung nach Rom vorgefordert werden sollte. Ju- und^tSdtet^
gurtha erschien und hatte die unerhörte Frechheit, in Rom, unter den Angen des rö- Anv^and-
mischen Senats, seinen letzten Anverwandten zu ermorden. Er mußte Rom äugen-ten m
blicklich verlassen; der Krieg begann, aber die frühere« Schlechtigkeiten wiederholten ^ ^
sich. Jugurtha gewann durch Bestechung einen Theil der Truppen und der Anführer, ^mischen
der unfähige Albiuus, mußte schließlich mit dem übrigen Heere durchs Joch H--ns.
gehen. Der Unwille des Volks in Rom war groß; ein Gericht wurde eingesetzt,
das mehrere angesehene Männer wegen ihrer Verbindung mit Jugurtha verurtheilte.
Cäcilius Metcllus, ein Mann von anerkannter Redlichkeit, wurde mit dem
Oberbefehl betraut. Nachdem er den Jugurtha in mehreren Schlachten besiegt und beendigen
zur Flucht zu seinem Schwiegervater dem König Bocchus von Mauretanien ge- ben ‘ 3
zwungen hatte, mußte er den Oberbefehl an seinen Unterfeldherrn Marius, den
Liebling des Volks, aus Cereatac bei Arpinum, der jetzt das Konsulat erhielt, ab¬
treten. Dieser war der Sohn eines armen Landmannes; rauh, derb, aber tapfer
und mit militärischen Talenten begabt, war er nach und nach im Heere emporgestie¬
gen und hatte sich besonders im numantinischen Kriege ausgezeichnet und Seipio's
Anerkennung erworben. Beleidigt von Metellus wendete er sich der demokratischen
Partei zu, die den ausgezeichneten Soldaten mit Freude aufnahm. Dieser besiegte
Jugurtha; sein Unterfeldherr, LuciuS Cornelius Sulla brachte es durch geschickte
Unterhandlungen drhiti, daß Bocchus ihm den Jugurtha auslieferte. Marius ließ
den Schänder der römischen Ehre in Ketten schmieden und führte ihn im Triumphe ÄU'A
(106) nach Rom, wo der Bösewicht in einem feuchten Kerker verhungern mußte. Kerker.
Während dieses Krieges hatten deutsche V ö l k e r st ä m m e, d i e Die^nnbern
Cimbern und Teutonen, welche aus unbekannten Ursachen ihre Heimat besiegen°v,er
an der Nord- und Ostsee mit Weib und Kind verlassen hatten, die rörni- |^e
sch eit Provinzen schwer heimgesucht und fünf konsularische Heere ver¬
nichtet. Die Römer schildern sie als Leute von riefenhaftem Körperbau,
mit blauen Augen und hellblondem Haare. Zum Glücke für Rom
wendeten sie sich nach Gallien und Spanien. Hier geschlagen, kehrten
sie nach Gallien zurück und ließen Marins, der, sobald er wieder nach
Rom gekommen, zum Consul ernannt worden war, Zeit das römische Heer,
das er durch geworbene Soldaten verstärkte, wieder zu ordnen, die Kriegs¬
zucht wiederherzustellen und seine Soldaten an den Anblick der gefürchteten
Germanen zu gewöhnen. Fünfmal hinter einander wurde er zum Consul
gewählt. Er griff zuerst einzelne Schaaren der Feinde an und bewies imtet„e,
den Römern, daß die Barbaren nicht unbesiegbar feien. Endlich wagteguen
er bei Aquii Sextiii einen Angriff auf die Teutonen (102) und errang Ärj^j|ue”ft
einen glänzenden Sieg. Dann eilte er den nach Italien vorausgezogenen des Manus
Cimbern nach, welche feinen Collegen Catulus bedrängten, vereinigte 101'
sich mit ihm und vernichtete ihr Heer bei Bereelli (101). Vom Jubel
des Volkes begrüßt, zogen Marius und Catulus in Rom ein. Marius
ward der dritte Gründer Roms genannt und auch für das Jahr 100
zum Consul gewählt.