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Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla.
das _ Sowie Marius das Haupt der Volkspartei war, so sammelten sich
äwfsj-arte'i. Senatoren und ihr Anhang um den Cornelius Sulla, einen staats-
Sulla, klugen, ehrgeizigen und feingebildeten Mann. Marius war ein tüchtiger
der Führer Krieger, aber ein mittelmäßiger Staatsmann. Er verband sich mit dem
er parw1" Volkstribunen Saturuiuus, welcher mit den Waffen in der Hand seine
Vorschläge durchzusetzen wagte und Getreidespenden an die Armen und
Vertheilnng von Ländereien an die Soldaten des Marius durchbrachte.
Die Gewaltthätigkeiten des Saturninns wurden so grenzenlos, daß Marius
es nicht hindern durfte, als die Anhänger des Senats den Satnrninus
auf dem Capitolium belagerten und endlich erschlugen,
famosen ra,. . Bald darauf brach der Bundesgeuossenkrieg aus. Alle Völker Mittel-
b$u?Ä-n ^^bus, Marser, Samniten, Latiner u. s. w., welche als Bnndes-
rciien', rccuegenoffen betrachtet wurden, verlangten das römische Bürgerrecht.
»tr9rem2c^„man Gesuch abschlug, schlossen sie einen italischen Bund und
erlange", erklärten Corfinttllll zur Hauptstadt des neuen Bundesstaates, erwählten
Zwei Consulu und zwölf Prätoren und kündigten Rom den Krieg an.
Der Krieg war sehr gefährlich für Nom, der Sieg schien zweifelhaft.
Da hielt es der Senat für rarhsam, den Bundesgenossen das Bürger¬
recht zu gewähren, um den Bund zu trennen, besonders weil im Orient
neue Gefahr drohte.
emStQbk ,-er mächtige König Mithridates von Pontns, ein Mann von ge-
egt3mer in° waltiger Stärke und großen Fähigkeiten (er redete 22 Sprachen), hatte
stfien. {n den Städten Kleinasiens an 80,000 Römer ermorden lassen und
Griechenland und Macedonien erobert. Sulla erhielt das Consulat (88)
und den Oberbefehl gegen Mithridates. Dies ärgerte den alten Marius:
er verband sich mit dem Volkstribunen Sulpicius, der 300 Gladiatoren
hielt, welche er seinen Gegensenat nannte. Das Volk setzte Sulla ab,
und betraute Marius mit dem Commando. Aber Sulla rückte rasch
Sulla seinen Legionen vor Rom, nahm die Stadt im Sturm uud schlug
behauptet sich die Mariauer aufs Haupt. Marius entkam, wäre aber beinahe auf
Commando. der Flucht ums Leben gekommen. Sulpieius und viele Mariauer wur-
Der flücktiqe den niedergemacht. Sulla ordnete die Verhältnisse Roms und begab
^Rm?;u-stch dann nach Griechenland, um die Truppen des Mithridates zu Der-
rM' treiben. Kaum war er daselbst angelangt, so erschien Marius, welcher
in Karthago eine Zufluchtsstätte gefunden hatte, von dem demokratischen
Consul Cittua gerufen, wieder in Rom und wüthete hier mit seinem
Anhange gegen die Sullaner auf eine so schauderhafte Weise, daß alle,
welche ihr Leben retten konnten, eiligst ins Lager des Sulla flüchteten
und diesem die greulichen Mordthaten der Mariauer berichteten. Marius
achtet bte ^ un'D feinen Freund Cinna zu Cousulu ernennen lassen. Sulla
©ullaner, mit feinen Anhängern wurde geächtet. Aber Marius erfreute sich seines
siebenten Consulats nicht lauge. Noch in demselben Jahre starb er;
die Furcht vor e>itlla, Haß und Rache ließen ihm nirgends mehr Ruhe;
unstät irrte er Tag und Nacht umher; in seiner unbeschreiblichen Herzens¬
gutst suchte er sich durch den übermäßigen Genuß des Weins zu