Full text: Schumann-Heinzes Leitfaden der preußischen Geschichte

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III 
Vorwort. 
Unser Luch war schier ein zu kleines Gefäß, um alles das fassen zu können, 
was aus dem überreichen Schriftenborn über das Kuslanddeutschtum frisch 
hervorquoll. Venn vieles mutzten wir ungenutzt verrinnen lassen, selbst wenn 
es erst durch den Weltkrieg mit Macht aus der Tiefe der Vergessenheit zutage 
gefördert worden war. Hus den vielen streng belehrenden, wissenschaftlichen 
Bearbeitungen suchten wir die Stoffe heraus, die anschaulich und volkstümlich 
vom Kuslanddeutschtum erzählen, Wir trugen uns zunächst mit dem Gedanken, 
das Huellenbuch erst nach Friedensschluß erscheinen zu lassen. Die folgenden 
naheliegenden Erwägungen ermutigten uns aber zu dem Wagnis der sofortigen 
Herausgabe: 
1. Umfang und Bedeutung des Kuslanddeutfchtums sind nun endlich auch 
weiteren Kreisen unseres Volkes durch den Weltkrieg klar vor das 5luge gerückt 
worden. 
2. Dadurch aber ist wiederum der Erforschung des 5luslanddeutschtums eine 
rhöhte, vielseitige Teilnahme gesichert. 
3. So wie nun in den letzten Jahren von unseren Kolonien und von unserer 
Flotte wirklich volkstümliche Schilderungen entstanden, muß es auch möglich 
sein, von dem bisher in Jugend- und Volksschriften stiefmütterlich behandelten, 
durch den Krieg gegen das Deutschtum etwa vernichteten ,,Schaffen und Bingen" 
unserer deutschen Brüder im Ausland ein Jugend- und Volksbuch zu bieten. 
Ein erster versuch! Die Schwierigkeiten, die durch den Krieg verursacht 
wurden, entschuldigen es wohl, wenn wir manches ausschieden, was ein anderer 
unbedingt ausgewählt hätte, wenn manches Bild als Beispiel oder Gegen- 
beispiel vermißt wird. 
Unser Buch möchte im wahren Sinne des Wortes eine Quelle sein, muß 
also immer von neuem gespeist werden. Damit ist ohne weiteres zum Ausdruck 
gebracht, daß uns Anregungen und Beiträge jeder 5lrt sehr willkommen sind, 
besonders aus Kreisen der Kuslanddeutschen selbst. Kuch für das Verzeichnis 
der Schönliteratur ist uns eine Vervollständigung sehr erwünscht. 
Uns liegt nur noch ob, eine liebe Pflicht zu erfüllen. 5ln dieser Stelle sei 
den verehrten Tutoren und Verlegern herzlich gedankt, daß sie uns den 
Nachdruck ihrer Werke so bereitwillig gestatteten und die Herausgabe unseres 
Vuellenbuches uneigennützig förderten. 
Der 2. Band soll das Deutschtum in Kußland, in der Schweiz und in Belgien, 
in Nord- und Südamerika schildern. Außerdem wird er Berichte über die deutsche 
Kuslandsschule und deutsche Zeitungen im Kusland, über die wirtschaftliche Be- 
deutung der Kuslanddeutschen und den von ihnen im Kriege betätigten Opfer- 
sinn enthalten. 
Dresden, im September 1916. 
Die Herausgeber.
	        
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