Ungarn und besiegte sie 944 auf der Welser Heide am
Traunfluß. •
5. Die Herzöge aus verschiedenen Häusern 948—1070.
Nach Berchtolds Tode verlieh Kaiser Otto der Große
Bayern seinem eigenen Bruder Heinrich I. (948—955). Mit
diesem beginnen die Herzöge aus verschiedenen Häusern. Die
meisten waren nahe Verwandte, einige sogar unmünbige Söhne
be§ gleichzeitig regierenben beutfchen Königs, unb ba ihnen zu¬
dem ein Pfalzgraf zur Seite saß, der sie gewissermaßen Über-
wachte, so war Bayern während dieser Zeit weniger ein Her-
zogtum, als eine deutsche Provinz, und das Ansehen der
Herzöge sank immer tiefer. Heinrichs I. Sohn Heinrich der
Zänker (955—995) machte den beiden Nachfolgern Ottos des
Großen die deutsche Krone streitig unb verlor beshalb Bayern
aus mehrere Jahre. Ihm folgte sein Sohn Heinrich der Hei«
lige, ber 1002 beutscher Kaiser würbe unb kurz nachher bas
Bistum Bamberg grünbete.
Der letzte frembe Herzog war Otto von Nordheim, ber
1070 burch Kaiser Heinrich IV. abgesetzt würbe, weil er
unter ber Anklage fianb, baß er bem Kaiser nach bem Leben
gestrebt habe. Sein Nachfolger war ber in Bayern unb
Schwaben reich begüterte Graf Wels I.
6. Die Welsen 1070—1180.
Die hervorragenden Herrscher bieses Geschlechtes waren
Heinrich X., ber Stolze, unb Heinrich XII., ber Löwe.
Heinrich der Stolze (1126-1138), bessen Mutter bie
sächsischen Hausgüter Braunschweig unb Lüneburg an
Bayern brachte, vermählte sich mit ber einzigen Tochter bes
Kaisers Lothar, unb erhielt infolge bessen nicht nur die Mathil-
dischen Güter ober Toskana, fonbern später auch ganz
Sachsen. Hierburch würbe er ber mächtigste Fürst
Deutschlanbs, unb seine Besitzungen reichten — allerbings
nicht zusammenhänget — vom Mittelmeer bis zur Norbsee.
Er beherrschte dieselben mit Verstand und Thatkraft, sorgte für
Ruhe unb Sicherheit, zerstörte viele Raubschlösser, beförberte ben