Full text: Bilder aus der Weltgeschichte und Sage

Geschichte des Alterthums. — Morgenländische Völker. 
so fein gewesen sein, daß man sie einzeln kaum sah; zusammen aber gaben 
sie dem Gewebe eine außerordentliche Dichtigkeit. Diese köstliche Leinwand 
hieß Byssus und war auch außerhalb Aegyptens eine Tracht der Reichen. 
Ein römischer Kaiser soll ein Jägergewand, aus diesem Flachs verfertigt, 
besessen haben, welches man durch einen Fingerring ziehen konnte. 
Heute wohnen in dem herrlichen Aegypten, welches unter türkischer 
Oberhoheit steht, die tiefbedrückten und unglücklichen Fellahs, welche nicht 
Lust haben, dem fruchtbaren Boden mehr als ein wenig Reis, einige 
Fellah im Nilthal. 
Wassermelonen und Pisangfrüchte abzugewinnen. Hätten sie nur etliche 
Dattelbüume, so müßten sie deren Früchte den Türken als Abgabe hin¬ 
geben, und selbst die kleinste Viehheerde würde ihnen von den räuberischen 
Dienern des türkischen Pascha weggetrieben werden. 
Hieroglyphen. Die alten Aegypter bedienten sich mehrerer Schrift¬ 
arten. Am berühmtesten sind die Hieroglyphen, oder die heilige Bilder¬ 
schrift, mit welcher die Denkmäler bedeckt find. Es find Gegenstände aller 
Art, welche den alten Aegyptern als Schriftzeichen dienten: Die Himmels¬ 
körper, Menschen in verschiedenen 
■'==5 'tK yw<ZVA Stellungen und Lagen, Glieder 
—!4— ^ —h—- des menschlichen Leibes, vierfüßige 
Hieroglyphe: Alexandras. Thiere, Vögel, Amphibien, Fische, 
Insekten, Pflanzen und Theile 
derselben, Gerätschaften und Werkzeuge aller Art, Gebäude, geometrische 
Figuren und endlich phantastische Zusammensetzungen. Das Verständniß 
dieser Bilderschrift war ein erbliches Eigenthum der Priester und ging
	        
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