Kaiserkrönung ffiitos I. Geistliches Beamtentum 9
lauter Klage und unter Öen Tränen aller Franken öer Held zur (Erbe be¬
stattet.
Glorreich durch herrlichen Sieg wurde öer König von öem Heere
als Dater öes vaterlanöes begrüßt. Er aber befahl, den höchsten (Bott
zu preisen unö würöige Lobgesänge zu seiner (Ehre in allen Kirchen an¬
zustimmen. 3n festlichem Zuge kehrte er, von dem Jubel öes Volkes be¬
grüßt, in öas Sachfenlanö heim unö rouröe hier von öem Volke mit Freu-
öen aufgenommen.
c) Kaiserkrönung ©ttos I. 962.
Continuator Reginonis1 962; ed. Kurze, SS. rer. Germ. 1890, S. 171.
962 feierte öer König Weihnachten in pavia; von öa zog er weiter,
roarö zu Rom günstig aufgenommen unö unter öem Zuruf öes ganzen
römischen Volkes unö öer Geistlichkeit von öem Papste Johannes, öem
Sohne Alberichs, zum Kaiser unö Rugustus ernannt unö eingesetzt. Der
Papst hielt ihn auch mit vieler Herzlichkeit bei sich unö versprach, Zeit
feines Lebens wolle er niemals von ihm abfallen. Dieses versprechen
hatte aber einen von öem erwarteten ganz verschieöenen (Erfolg.
d) Reichsverwaltung: Geistliches Beamtentum: Bruno2, (Dttos I.
jüngstem Bruder, (Erzbischof von Köln, wird öie Verwaltung
Lothringens übertragen.
Ruotgeri3 Vita Brunonis 20f.; M. Q. SS. IV, S. 261 ff. 1841.
Durch kaiserlichen Befehl genötigt, übernahm er öie Leitung öer
öffentlichen Angelegenheiten in Lothringen. Unö wenn er alle Fürsten
unö Beamte an öer gemeinschaftlichen Last mittragen ließ unö einem
jeden öie für ihn geeignete Tätigkeit anwies, so war öoch keine Arbeit,
öer er nicht sich selbst unterzogen hätte, inöem er mit öer äußersten
1 Die Abfassung der Fortsetzung von Reginas Chronik fälst in die Jahre
964- 967. Sie ist bis 967 fortgesetzt worden. Der Verfasser ist wahrscheinlich
Adalbert, Mönch von St. Maximin in Trier, 961 als Bischof nach Bußland ge¬
sandt, 968 erster Bischof in Magdeburg. Der Autor stützt sich im wesentlichen
auf eigene (Erfahrung, Mitteilung von Augenzeugen und andere zuverlässige
Berichte. Besonders wertvoll und zu einer wirklichen Reichsgeschichte machen
das Werk: die reichhaltige Darstellung, der weite Gesichtskreis, der Stand¬
punkts des Hofes, den der Verfasser einnimmt, vgl. Wattenbach I, S. 410 ff.
' Bruno oder Brun, geb. um 925, in jungen Jahren Kanzler, 953 Erzbischof
von Köln und (Erzkaplan des Königs, dann Verwalter Lothringens, gest. 965, ein
außerordentlich begabter, wissenschaftlich interessierter und tatkräftiger Mensch.
Der Biograph Bruns, Ruotger, ist einer von seinen vertrauten Schülern.
R.s inhaltsreiches Werk ist fehlerfrei und im ganzen richtig in der Auffassung,
aber nach Art der Erbauungsschriften ungewandt in der Form und schwülstig im
Ausdruck, vgl. Wattenbach 1, S. 402f.
mueltenfammlung 1,8: Rüt)lmann, von 911—1198 2