füiften Hrie-rich -em weifen von Sachsen gegründeten neuen Uni¬
versität zu Wittenberg geworden. (Er schlug
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an die Schloßkirche zu Wittenberg, in denen er den von dem
Dominikanermönch Tetzel in Sachsen betriebenen Ablaßhandel
(Erlaß der Kirchenstrafen gegen Geld) bekämpfte. Dies war der
Anfang -er Reformation.
Der Papst Leo X., der den Ablaß zum Baue der Peterskirche in
Korn ausgeschrieben hatte, ließ Luther zum widerrufe auffordern und
tat ihn, als er sich nicht unterwarf und mehrere Disputationen zwischen
ihm und päpstlichen Abgesandten zu Augsburg, Altenburg und Leipzig
erfolglos blieben, in den Bann. Doch Luther verbrannte die päpst¬
liche Bannbulle 1520 öffentlich und sagte sich dadurch vorn Papste
völlig los.
2. Luther in worms und auf -er Wartburg, von dem
Kaiser Karl Y. vor den
Reichstag zu Worms
beschießen, verweigerte Luther auch hier, „es sei denn, daß er mit Zeug¬
nissen der heiligen Schrift überwunden werde," seine Lehre zu wider¬
rufen. Da wurde zu dem Banne auch die Reichsacht über ihn ver¬
hängt. Aber er fand durch die Güte seines Landesherrn Schutz vor
seinen Gegnern auf der Wartburg (bei Eisenach), wo er die Über*
feHung -er Bibel in die deutsche Sprache begann. Ein Jahr darauf
kehrte er nach Wittenberg zurück; dort bekämpfte er die Bilderstürmer,
sowie die „Zwickauer Schwarmgeister" mit Erfolg und begann damv
einen geordneten evangelischen Gottesdienst einzurichten.
3. UTelanchthon, Zwingli un- Calvin. Einen gelehrten
Gehilfen in seinem Werke fand Luther in
Philipp UTelanchthon
(Schwarzerd). Dieser war 1497 zu Breiten (im heutigen Großherzogtum
Baden) geboren und erlangte, als er noch sehr jung Professor in Witten-
berg geworden war, durch seine Gelehrsamkeit allmählich einen solchen
Huf, daß er später der „Lehrer Deutschlands" (praeceptor
Germaniae) genannt wurde. Zur Förderung des Reformationswerkes
schrieb er viele Schriften. — 3n der Schweiz war
Ulrich Zwingli,
Pfarrer in Zürich, als Reformator aufgetreten. In den meisten Punkten
mit Luther einverstanden, wich er doch in der Abendmahlslehre