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Patagonien
Meerenge ausstand, gleich berühmt ist, fuhr im I.15 98
von Holland mit einem Geschwader von fünf Schif¬
fen ab. Diese kleine Flotte lief glücklich in die
Straße ein, wurde aber in ihrem Fortgange acht Mo-
nate unterbrochen, wo er beständig mit den Wider¬
wärtigkeiten des Meeres, mit Empörungen feiner
Leute, mit Hunger und andern erschrecklichen Nebeln
zu kämpfen hatte, bis er endlich gezwungen wurde,
sein Vorhaben aufzugeben, und noch glücklich genug
war, daß er wieder in das Nordmeer laufen konnte.
Dennoch hatte er bey allen Mühseligkeiten einige
nützliche Beobachtungen von dieser Gegend und ihren
Bewohnern gefammlet. Von ihm wißen wir, daß
die Bay, welche von den ersten Schiffern die grüne
Bay genannt wurde, den Namen der Defcordesbay
im Jahr 1599 zum Andenken aller derer Zufalle an¬
genommen hat, welche die Holländer unter diesem
Viceadmiral daselbst erfahren hatten. Außer der
ungemeinen Hungerönoth und der übermäßigen Kälte,
wurde ihnen auch noch von den Wilden sehr übel be¬
gegnet, und wenn die Einbildung ihnen die Gegen¬
stände ihrer Furcht nicht vergrößert hat, so muß man
sich, nach ihrer Erzählung, eine seltsame Vorstel-
lung von diesen Wilden machen.
Als die Flotte noch nicht zerstreuet war,wurde Descoe^
des mitzwey Schaluppen nach einerJnsel geschickt,wel¬
che dieser Bay gerade gegen über lag. Er fand daselbst
sieben Kähne voll Wilde, die nicht weniger als zehn bis
zwölf Fuß hoch waren, und deren Farbe roth, das
Haar aber sehr lang war. Sobald sie die Schalup¬
pen wahrgenommen hatten, stiegen sie ans Ufer, von
da sie eine große Menge Steine warfen, daß sich die
Holländer nicht getraueten, anzufahren. Die Wil¬
den dachten nunmehro ihre Feinde in Schrecken ge¬
setzt zu haben, und stiegen sämmtlich wieder in ihre
Fahrzeuge, um mit größerm Geschrey wieder auf die
Scha-