Full text: Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen

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hölzernen Pferdes. Die Krieger kamen heraus, eilten an das Stadtor, 
stießen die trunkenen Wächter nieder und ließen die Kampfgenossen ein. 
Sie durcheilten die Straßen, zündeten die Häuser an und mordeten und 
plünderten. Troja wurde in einen Schutthaufen verwandelt. 
Die Königin Helena wurde zurückgebracht, und Menelaus nahm sie 
in Gnaden wieder an. 
4. Griechische Dichtungen. In zwei großen griechischen Dichtungen, 
der Ilias und der Odyssee, wird uns von den Kämpfen vor Troja und 
den Irrfahrten des klugen Odysseus erzählt. Ein blinder Sänger, namens 
Homer, soll sie verfaßt haben. 
7. Sparta. 
1. Lykurg. Unter den vielen griechischen Staaten war Sparta 
einer der bedeutendsten. Der Königssohn Lykurg, durch viele Reisen im 
Auslande gebildet, gab ihm eine besondere Verfassung, und ein Orakel¬ 
spruch sagte, das Volk werde groß und herrlich sein, so lange es dabei 
bleibe. Lykurg ließ die Verfassung beschwören und brachte dann den Rest 
seines Lebens auf der Insel Kreta zu, damit das Volk genötigt werde, 
dem Eide treu zu sein. 
2. Seine Gesetze. Nach den lykurgischen Gesetzen war das ganze 
Land Eigentum des Staates. Es wurde an die Familien der Freien 
verteilt, die es aber nicht veräußern durften. Ebenso gehörten dem Staate 
alle Kinder von der Geburt an. Schwächliche und gebrechliche wurden 
ausgesetzt und ihrem Schicksal überlasten; die übrigen wurden vom 7. Jahre 
an in besonderen Anstalten sehr streng erzogen, der Körper wurde abge¬ 
härtet gegen Schmerzen und Beschwerden und der Geist geweckt zum 
Denken. Vom 20. bis zum 60. Jahre war jeder Bürger kriegspflichtig. 
8. Athen. 
1. Verfassung. Neben Sparta war Athen der bedeutendste Staat 
in Griechenland. Er erhielt seine Verfassung durch einen weisen Mann, 
namens Solon. Die höchste Gewalt hatte hier die Volksversammlung, 
zu der alle Staatsbürger über 20 Jahre stimmberechtigt waren. Die Ober¬ 
aufsicht über den ganzen Staat führte der Areopag, der höchste Gerichts¬ 
hof, zu dem nur die vornehmsten Männer gewählt wurden. 
2. Erziehung der Kinder. Die Kinder blieben bis zum 16.^Jahre 
im Elternhause, dann wurden sie zwei Jahre in einer öffentlichen Schule 
(Gymnasium) erzogen und Geist und Körper möglichst gleichmäßig aus¬ 
gebildet. Darauf mußten sie 2 Jahre Kriegsdienste tun und erhielten nun 
das Stimmrecht in der öffentlichen Volksversammlung. 
3. Solous Abreise. Als Solons Gesetze angenommen waren,: 
ließ er sich das Versprechen geben, daß binnen 10 Jahren nichts daran 
geändert werden solle; dann ging er auf Reisen, um sich dem Volke zu 
entziehen. 
9. Die Perserkriege. 
1. Veranlassung. In frühester Zeit waren viele Griechen aus-
	        
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