Full text: Königreich Württemberg (H. 18)

(1388), in der Ulrich den Heldentod starb und die Städter eine 
schwere Niederlage erlitten. Als Graf Eberhard nach 48 jähriger, 
wenig friedlicher Regierung starb, hinterließ er sein Land vor der 
gefährlichen Gegnerschaft des schwäbischen Städtebundes gesichert, 
durch volle gräfliche Gerichtsbarkeit weiter geeint und durch Kauf 
beträchtlich vermehrt: es dehnte sich von der Heilbronner bis gegen 
die Reutlinger Gegend, von Lorch bis Neuenbürg aus. 
Auf den streitbaren Eberhard folgte sein Enkel, Eberhard Hl., 
der Milde (1392—1417). Die Zeiten waren friedlicher ge¬ 
worden, Fürsten und Städte waren des langen Haders müde; es 
gelang Eberhard, mit den schwäbischen Städten ein Bündnis zu 
schließen. Dies kam ihm sehr zustatten beim Kampfe mit dem 
Ritterbunde der Schlegler, der sich so nach seinem Abzeichen, 
einem silbernen Schlegel, nannte. Als Eberhard Nachricht erhielt, 
daß drei Häupter des Bundes in Heimsheim beisammen seien, 
zog er eilends heran, ließ die Stadt durch Feuerpfeile in Brand 
stecken und zwang die drei Schlegelkönige, sich zu ergeben. — Eber- 
tz ard IV. regierte nur zwei Jahre (1417—19). Er bekam durch 
seine Gemahlin die Grafschaft Mömpelgard in der Franche 
Comtö, die 400 Jahre lang bei Württemberg blieb. 
4. Die Teilung der Grafschaft. Es folgten seine beiden 
Söhne Ludwig I. (1419—50) und Ulrich V., der Viel¬ 
geliebte (1419—80). Da beide noch minderjährig waren, so 
führte ihre Mutter Henriette, eine herrschsüchtige Frau, die Regierung. 
Später regierten die beiden Grafen gemeinschaftlich. Das tat 
jedoch nicht lange gut; deswegen entschlossen sie sich, das Land zu 
teilen (1442); Ludwig bekam den westlichen, den Uracher Teil des 
Landes, Ulrich den östlichen, den Stuttgarter Teil mit der Burg 
Neuffen. Um die Mitte des Jahrhunderts brach in Württemberg 
nochmals ein heftiger Krieg mit den Städten, besonders mit E߬ 
lingen, aus. Der Wohlstand des Adels war gesunken, während in 
den Reichsstädten, wo Gewerbe und Handel blühten, der Bürger¬ 
stand kräftigerund wohlhabender wurde. Das Land litt entsetzlich 
unter den Verwüstungen; endlich kam durch Vermittlung des Königs 
eine Versöhnung zustande. Ulrich V. hatte auch sonst viele Fehden; 
von allen seinen Gegnern machte ihm am meisten zu schaffen der 
Pfalzgraf Friedrich, „der böse Pfälzer Friz", mit dem er von 
jeher allerlei Familienstreitigkeiten hatte. Zum offenen Krieg kam 
es aber erst, nachdem Kaiser Friedrich III. den Grafen Ulrich nebst 
dem Markgrafen von Baden zu Reichshauptleuten gegen den ihm 
feindlichen Pfälzer ernannt hatte. In großer Sorglosigkeit zogen 
sie mit den Bischöfen von Metz und Speier zusammen in den Krieg 
aus und wurven von dem wachsamen Pfalzgrafen so plötzlich über¬ 
fallen (1462), daß viele, darunter auch die Fürsten, gefangen wurden.
	        
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