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§ 15. Die ersten Hohenzollern in der Mark. 
für einen Betrüger und übergab Ludwig die Mark aufs neue. Wahrscheinlich 
war auch dieser Waldemar ein Betrüger. Man sagt, er sei „ein Mütter, 
Namens Rehbock gewesen, der mit dem echten Waldemar große Ähnlichkeit ge¬ 
habt habe. — Ludwig trat Brandenburg an seine Brüder Ludwig den 
Römer und Otto den Faulen ab. Während ihrer Regierung wurde 
Brandenburg durch die goldene Bulle 1356 zum Kurfürstentum erhoben. 
Otto, nach des Bruders Tode Alleinherrscher, verkaufte die Mark 1373 an 
Karl IV. aus dem Hause Luxemburg. 
D. Die Luxemburger. Brandenburg hatte teil an der landesväterlichen 
Fürsorge, die Karl seinen Erblanden widmete. Er unterstützte Ackerbau, 
Handel und Gewerbe und sorgte für gerechte Verteilung der Abgaben (Land¬ 
buch der Mark). Bei feinem Tode erhielt fein zweiter Sohn Sigismund 
die Mark. Dieser war durch Heirat auch König von Ungarn geworden und 
kümmerte sich nicht um Brandenburg. Da er zu seinem üppigen Hofhalte 
viel Geld brauchte, so verpfändete er die Mark an feinen Vetter Jobst von 
Mähren. Dieser kam alljährlich einmal in das Land, um die kaum er- 
schwingbaren Abgaben in Empfang zu nehmen. Um sich die aussätzigen Ritter 
geneigt zu machen, setzte er die trotzigsten derselben, Dietrich und Hans von 
Quitzow, zu Statthaltern ein. War zu der Bayern Zeit das Elend groß 
gewesen, so wurde es jetzt unerträglich. Die Regenten des Landes waren 
die ärgsten Räuber, die mit anderen Rittern die Bürger und Bauern in der 
grausamsten Weife beraubten und mißhandelten. Weder das Korn auf dem 
Halm, noch das Vieh auf der Weide oder im Stalle war vor den Raub¬ 
rittern sicher. Die Warenzüge des Kaufmanns wurden auf offener Straße 
ausgeraubt, und er selbst ins Burgverlies gesperrt, bis er ein hohes Löfegeld 
zahlte. Endlich starb 1411 Jobst, und Sigismund übertrug die Verwaltung 
des unglücklichen Landes seinem weisen und treuen Freunde, dem Burggrafen 
Friedrich von Hohenzollern. 
§ 15. Die ersten Hohenzollern in der Mark. 
1. Abstammung. Im Schwabenland zwischen Neckar und Donau steht 
noch heute die Stammburg der Hohenzollern. Die Hohenstaufen-Kaifer verliehen 
ihnen die Burggraffchaft zu Nürnberg. Als Burggrafen hatten die Hohen¬ 
zollern des Kaisers Güter zu verwalten und waren an feiner Stelle die 
Richter und Kriegsherren in jenen Gebieten. Durch ihre Kaisertreue, Klug¬ 
heit und Sparsamkeit vergrößerten sie ihr Besitztum, so daß sie Karl IV. zu 
unmittelbaren Reichsfürften erhob. Burggraf Friedrich VI. war ein kluger 
und starker Mann. Ihm verdankte Sigismund die Kaiserkrone. Da Friedrich 
außerdem über reiche Geldmittel verfügen konnte, so schien er dem Kaiser der 
rechte Mann zu fein, dem so schwer heimgesuchten Brandenburg wieder auf¬ 
zuhelfen. 
2. Friedrich wurde 1411 Statthalter in der Mark. Die Städte 
begrüßten ihn freudig. Aber die Ritter, an ihrer Spitze die Quitzows, spot¬ 
teten über den „Nürnberger Tand" und meinten: „Wenn es auch ein ganzes 
Jahr Burggrafen von Nürnberg regne, so wollen wir in der Mark doch keinen 
aufkommen lassen." Friedrich gewann ihrer viele durch Güte, aber gegen 
die Widerspenstigen übte er eiserne Strenge. Er belagerte die Quitzows in 
dem festen Schlosse zu Friesack und zerstörte die festen Mauern mit den 
24pfündigen Kugeln einer Donnerbüchse, die man „faule Grete" nannte,
	        
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