Full text: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

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Marmont; am 17. unterbrachen Unterhandlungen die Schlacht; am 
18. kämpften die durch das Einrücken der Nordarmee und Bennigsens 
russischer Reserve (aus 255 000 Mann) verstärkten Verbündeten gegen 
das an 160000 Mann starke Heer Napoleons mit solchem Erfolge, 
daß die Franzosen den Rückzug antraten, der durch die Erstürmung 
Leipzigs am 19. und die übereilte Sprengung der Elsterbrücke ihnen 
besonders verderblich wurde (Poniatowsky t). Der König von Sachsen 
geriet in die Gefangenschaft der Verbündeten. (Verlust der Ver- 
bündeten 42 000, der Franzosen 35000 Tote und Verwundete, 80000 
Gefangene.) Das geschlagene französische Heer erkämpfte sich durch die 
Schlacht beiHanau (30. und 31. Okt.) gegen die Bayern, welche 
den Verbündeten seit 8. Okt. beigetreten waren (unter Wrede), den 
Rückzug über den Rhein. 
c. Infolge dieser Begebenheiten schlössen sich alle Rheinbundfürsten den 
Verbündeten an; das Königreich Westfalen, sowie die Großherzog- 
tümer Berg und Frankfurt lösten sich auf; Holland wurde durch Bülow 
von der französischen Herrschaft befreit; die vertriebenen deutschen 
Fürsten von Kurhessen, Braunschweig und Oldenburg kehrten in 
ihre Staaten zurück. 
Der Kronprinz von Schweden zwang die Dänen durch Einrücken in ihr Gebiet, 
Norwegen gegen Schwedisch-Pommern abzutreten (Friede zu Kiel). 
2. Der Kamps in Frankreich 1814. 
Erst nach längerem Verweilen auf der rechten Rheinseite, wodurch 
Napoleon für neue Rüstungen Zeit gewann, entschlossen sich die Verbündeten, 
namentlich aus Blüchers und Steins Betreiben, zum Einmarsch in 
Frankreich. Das Hauptheer unter Schwarzenberg überschritt bei Basel, 
das schlesische unter Blücher am 1. Januar 1814 bei Mannheim, Kaub und 
Koblenz den Rhein. Blücher kämpfte siegreich am 1. Februar bei la 
Rothiere unweit Brienne und rückte dann längs der Marne, Schwarzen- 
berg längs der Seine gegen Paris vor. Aber Napoleon drängte die einzelnen 
Korps beider Armeen in mehreren siegreichen Gefechten (bei Champaubert, 
Montottratl, Chateau-Thierry, Etoges die schlesische, bei Montereau die 
Schwarzenbergische Armee) wieder zurück, bis Blücher, kühn vorwärtsziehend, 
sich mit den aus Holland kommenden Truppen Bülows vereinigte und den 
Sieg bei Laon (9. und 10. März) gewann, während Schwarzenberg bei 
Bar und bei Areis an der Anbe siegreich kämpfte. Da warf sich Napoleon 
in den Rücken der Verbündeten, um sie von Paris abzuziehen und nach dem 
Rheine zu locken. Allein die Verbündeten marschierten aus die Hauptstadt
	        
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