Full text: Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte

gegen Frankreich 1813—1815. 
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an welchem Napoleon sehr schwer litt, seine Kräfte. Zu Anfang des Jahres 1821 
nahm die Krankheit einen raschen Verlauf. Der stets unruhige, arbeitsame Mann 
wurde matt und müde, lag in seinem Lehnsessel und fand keinen Geschmack mehr an 
irgend welcher Beschäftigung, zu der er sich gleichwohl noch zwang, indem er ab und 
zu diktierte und seine Papiere ordnete. Er magerte zusehends ab, da er keine Nahrung 
mehr vertragen konnte. Bevor sein Wunsch nach einem erfahrenen Arzt der Pariser 
Klinik erfüllt werden konnte, sollte er zu leben aufgehört haben. Kurz vor seinem 
Tode diktierte er sein Testament, in welchem er die in einem Pariser Bankhause 
hinterlegten sechs Millionen Franken und andere Andenken unttr seine getreuesten 
Anhänger verteilte. Am dritten Mai verwirrte sich sein bis dahin klares Bewußtsein 
und am Abend des 5. Mai starb er nach schwerem Todeskampf. Nach der von ihm 
befohlenen Eröffnung ward der Leichnam einbalsamiert und mit der Uniform bekleidet, 
die der Kaiser ehedem zu tragen pflegte; in der Nähe von Longwood wurde er be¬ 
stattet. Die Kanonen von St. Helena grüßten den toten Feind, Englands Offiziere 
standen in bewegter Ehrfurcht um sein frisches Grab. Später haben die Franzosen 
seine Überreste nach Paris geholt und dort im Dom der Invaliden feierlich beige¬ 
setzt. (1840). 
11. Die heilige Allianz. Nach der zweiten Unterwerfung Na¬ 
poleons hatten die Herrscher von Preußen, Österreich und Rußland 
noch zu Paris die heilige Allianz geschlossen; sie verpflichteten sich, 
ihre Völker wie Familienväter und im christlichen Sinne zu regieren 
und Religion, Frieden und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten. Der 
Gedanke dazu war vom Kaiser Alexander ausgegangen. Außer Eng¬ 
land, dem Papste und der Türkei traten alle europäischen Staaten 
diesem Bunde bei, der indes fast nur die Verstärkung des unum¬ 
schränkten Herrsäiertums zur Wirkung hatte. 
Merkstoffe. 
1805. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. 
1806. Rheinbund. Auflösung des Deutschen Reiches. Napoleon 
siegt bei Jena und Anerstädt. 
1807. Schlachten bei Eylau und Friedland. Friede zu Tilsit. 
1809. Napoleon wird bei Aspern besiegt, siegt aber bei Wagram. 
Aufstand der Tiroler. 
1810. Tod der Königin Luise. 
1812. Napoleon in Rußland. 
1813—1815. Die Befreiungskriege. 16., 18. und 19. Oktober Völker¬ 
schlacht bei Leipzig. 
1814. Erster Pariser Friede. Wiener Kongreß. 
1815. Schlacht bei Belle - Alliance. Zweiter Pariser Friede. 
Deutscher Bund.
	        
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