fullscreen: Lesebuch für die Mittelklassen katholischer Volksschulen

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und sich am andern Ufer aus verschiedenen Ausläufen wieder zu— 
sammengefunden hat, wendet sie sich zur Stadt Wildeshausen. Hier, 
wo einst der tapfere Sachsenherzog Wittekind seinen Sitz hatte, wo 
später christliche Sendboten emsig wirkten, teilt sie sich auf eine 
kleine Strecke in zwei Arme. Weiter geht ihr Lauf zur Landes— 
hauptstadt Oldenburg. Dort bildet sie am Stau einen Hafen. Nun 
begibt sie sich auf ihre letzte Wanderung, und bei der kleinen Hafen— 
stadt Elsfleth gleitet sie dem stolzen Weserstrome in die Arme. 
Auf ihrem letzten Laufe fließt die Weser durch eine äußerst 
fruchtbare Gegend, die gesegnete Marsch. Im Bunde mit der Nord— 
see hat sie dieses fette Weideland aufgebaut. Es war das zu einer 
Zeit, als sie noch ungehindert und frei im Lande umherschweifte. 
Jetzt aber weisen hohe und starke Deiche ihr einen bestimmten Weg. 
Gar leicht würde sie sonst durch schreckliche Fluten alles wieder ver— 
wüsten. Bei Bremerhaven hat die Weser ihr Ziel erreicht: hier tritt 
sie in die Nordsee ein. 
295. Die Dammer Berge. 
Die Dammer Berge, im Volksmunde auch die Oldenburgische 
Schweiz genannt, bilden eine dem Wesergebirge vorgelagerte Hügel— 
gruppe, die sich in etwa 12 kin Länge zwischen Neuenkirchen und 
dem Moore bei Damme ausdehnt. Demjenigen, der sich ihnen von 
Süden her nähert, scheinen sie wie ein hoher Gebirgsrücken aus der 
Ebene aufzusteigen. Gegen Norden und Westen gehen sie allmählich 
in die Niederung der Hase über. Die Kuppen bestehen aus magerm, 
häufig sehr steinigem Sande. Viele Steinstraßen der dortigen Ge— 
gend sind aus den granitenen Findlingen, die hier in Menge vor— 
kommen, hergestellt. Die Berge sind meist mit Nadelholz bestan— 
den. Sie haben nur die geringe Höhe von etwa 150 m über dem 
Meeresspiegel, und doch bieten sie freundliche und weite Ausblicke 
Leider sind die Fernsichten von einigen der schönsten Punkte durch 
herangewachsenen Baumbestand gehemmt, so die großartige Rund— 
schau vom Signalberge. Mehr als 30 Kirchtürme in der Nähe und 
Ferne konnte man zählen. Der bekannteste Berg des Dammer 
Hügellandes ist der Mordkuhlenberg, mit dessen Namen eine all— 
hekannte Sage verknüpft ist. Weit und schön ist die besonders nach 
Süden sich eröffnende Aussicht auf die dunklen Tannenbestände am 
Abhange der Berge, auf das fruchtbare Ackergelände, in dessen Ein— 
senkungen trauliche Dörfer liegen. Buchen und Eichen beschatten 
die friedlichen Höfe und einsamen Siedelungen. Nach Osten und 
Süden trifft der Blick auf bräunlich schimmerndes Moor. Das
	        
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