Full text: Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege (Teil 1)

Drittes Kap. Schauplaz der Begebenheiten. 
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Drittes Kapitel. 
Schauplaz der Begebenheiten. 
Alle Länder, welche im vorigen Zeitraume den Blick des Geschichtsforschers 
auf sich zogen, bleiben auch in diesem zweiten merkwürdig, jedoch nicht ins¬ 
gesammt in demselben Grade. Die Vereinigung vieler Gebiete zu ungeheueren 
Weltreichen vermindert die Wichtigkeit der einzelnen Provinzen; aber das 
Schauspiel wird um so imposanter, und die Uebersicht des in wenigere Haupt¬ 
massen zerfallenden Ganzen ist leichter. Gleichwohl erstreckt sich die Scene der 
Weltbcgebcnhcitcn viel weiter nach allen Richtungen, als in der vorigen Pe¬ 
riode. Auf manche Länder, worüber noch blose Dämmerung schwebte, fällt 
nun ein Helles historisches Licht, und viele treten aus völliger Dunkelheit her¬ 
vor. Aber vorzüglich erweitert sich die Scene in Westen, wo Italien, Hispa- 
nien und Gallien und ein großer Theil von Nord-Afrika Schaupläze der wich¬ 
tigsten Revolutionen werden, und selbst die brittischen Celten und die Teutschen 
daran einen bedeutenden Antheil nehmen. Auch von Scythen und Indiern 
erschallt durch Handelsverkehr und Krieg eine etwas genauere Kunde, und die 
Länder zwischen dem Tigris und Indus ziehen, als der Siz großer auf ein¬ 
ander folgender Reiche, unsere Blicke fortwährend auf sich. 
Aus diesem großen Schanplaze des Völkergedränges sind einige wenige 
Nationen in dem Maße vorherrschend, daß neben ihnen alle anderen fast zur 
Unbcdeutsamkcit zurückweichen. Perser, Griechen, Maccdonier und 
Römer sind diese Hauptnationen, welche den Gang der menschlichen Schick¬ 
sale im Großen leiten, und in deren Geschichte jene aller anderen Völker — 
selbst Parther und Karthager nicht ausgenommen-—sich so natürlich ver¬ 
flechten, oder vergleichungsweise dagegen so sehr im Schatten stehen, daß sie 
kaum eine abgesonderte Behandlung verdienen, und füglicher als Episoden oder 
als Anhang zu jenen vier Hauptgeschichten erzählt werden. 
Viertes Kapitel. 
Allgemeinste Ge st alt der Welt. 
I. Charakter des Zeitraums. 
In der vorigen Periode mußten wir uns fast einzig mit Sagen be¬ 
gnügen, und selbst die eigentlichen Geschichten trugen durchaus das Gepräge
	        
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