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regierte Preußen, arbeiteten, eine willkommene Verstärkung,
von 1216 Papst Honorius HI. schrieb gleich nach seiner Er-
btsi22? Hebung auf den Stuhl Petri einen Kreuzzug aus, er-
1219 theilte dem Bischof Christum die Vollmacht des Ab¬
lasses und das Recht Preußen in Sprengel und Bis-
thümer einzutheilen.
Wahrend der geistlichen und weltlichen Rüstung
zum Kreuzzuge rief der von den wiederholten Ein¬
fällen der Preußen hart bedrängte Herzog Konrad
von Masovien die livländischen Schwertritter zum
Schirm seiner Gränzen auf, und versprach dem Orden
die Hälfte aller von den Preußen zu machenden Er¬
oberungen. Vinno, der erste Ordensmeister, sandte
dem Herzoge sofort 50 Ritterbrüder mit ihren Knech¬
ten, denen das Land Dobrziü eingeräumt und eine
Burg gleiches Namens erbaut wurde. Diese Käm¬
pfer, von nun an Ritter des Ordens von Dobrzin
genannt, erlitten bald nach ihrem Einzuge eine Nie¬
derlage durch die Preußen, aus der nur fünf Ritter
in die Burg zurückkehrten, welche sie dem Herzoge
wieder übergaben und sich zugleich von der Verbin¬
dung mir ihm lossagten. Masovien, Culm und
Lobau wurden durch die Preußen verheert, und nur
von dem Kreuzzuge konnte dem Herzog Hülfe kommen.
i2zi Wirklich rückte auch Ehristian an der Spitze eines
zahlreichen Kreuzheers, in dessen Reihen Herzog Hein¬
rich von Schlesien, mehrere polnische Magnaten und
Bischöfe sich befanden, in des Herzogs von Maso¬
vien Gebiet. Als aber den Heerführern, besonders
dem Herzog Heinrich kund ward, nie Bischof Chri¬
stian im Namen der Kirche Schenkungen und Erobe,
rungen an und in Besitz nahm, da erkaltete der Ei¬
fer bald; die Führer zogen sich allmählig zurück, die
übrigen aus Deutschland, Böhmen, Mähren, Polen,
Pommern und Ungarn zusammen gelaufenen Streiter
litten in dem verheerten Lande Mangel an allem,
konnten wider die in ihren Wäldern und Sümpfen
verborgenen Preußen nichts ausrichten, und hatten
1224 kaum ihren Rückzug aus des Herzogs Landen voll¬
führt, als diese den erbitterten Feinden ein Raub
wurden. «Viele Klöster*, berichtet der Chroniken¬
schreiber Lucas David, «250 Pfarrkirchen, selbst Ploczk,