Full text: Vaterländische Geschichte für evangelische Schulen

— 86 — 
Übergang; Blücher überschritt ihn in der Neujahrs¬ 
nacht zu 1814 bei Caub und trieb die Franzosen vor 
sich her. Zögernd und sehr langsam rückte Schwarzenberg vor. 
2. Napoleon hatte nach seinem Rückzüge sofort ein 
neues starkes Heer aufstellen lassen. Mit diesem wandte er 
sich zuerst gegen seinen gefährlichsten Gegner, Blücher. Das 
erste Zusammentreffen bei Bnenne blieb unentschieden, 
dann aber gelang es ihm, die einzelnen Heerhaufen der 
Verbündeten zurückzudrängen. 
Wiederum boten die Verbündeten den Frieden an, 
aber wiederum stellte Napoleon maßlose Forderungen. 
Da endlich erhielt Blücher die Erlaubnis, nach Paris 
vorzudringen, und sofort brach seine Armee gegen Napoleon 
auf. Am 4. März vereinigten sich Blücher und Bülow. 
Am 10. März wurde Napoleon bei Laon nochmals ge¬ 
schlagen. Nun war die Straße nach Paris frei. Schon am 30. 
war die Stadt erreicht, und nach nochmaligem Kampfe hielten die 
Verbündeten am 31. März 1814 ihren Einzug in Paris. 
3. Napoleon dankte ab, und es wurde ihm die Insel 
Elba als Aufenthaltsort angewiesen. Am 30. Mai 
wurde der 1. Pariser Friede geschlossen. Gro߬ 
mütig wurde Frankreich behandelt. Man ließ ihm die 
Grenzen von 1792, erhob keine Kriegskosten, ja man ließ 
ihm sogar alle geraubten Kunstschätze (außer der Viktoria 
vom Brandenburger Thore in Berlin.) 
Die verbündeten Fürsten begaben sich nach Wien, um 
über die Verteilung der Länder zu beraten. 
F. Der zweite Freiheitskrieg. 1. Wie schon wäh¬ 
rend des Krieges, so trat auch bei den Verhandlungen 
in Wien die Uneinigkeit grell hervor. Jeder wollte möglichst 
viel Länder an sich reißen, und Preußen, das doch alles 
auf’s Spiel gesetzt und am meisten für die Niederwerfung 
Napoleons gethan hatte, wurde zurückgesetzt. 
Schon vereinigten sich Oesterreich, Frankreich und Eng¬ 
land im geheimen gegen Rußland und Preußen, ja man 
fing schon zu rüsten an, als ein Ereignis eintrat, das allem 
Hader ein Ende machte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.