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Zimmer). Die so entstandenen Erzämter blieben bei
der Krönung ein Vorrecht d er Wahl- oder Kur¬
fürsten.
B. Seine Regierung. Otto's Regierung war ein Ge-
webe von Kriegen. Er züchtigte die Dänen wegen
der Markgrafschaft Schleswig, unterwarf sich die Böh¬
men, schlug die Ungarn im Lechfelde (955), hatte
viele Kämpfe mit den Italienern; sogar sein eigener
Bruder Heinrich und sein Sohn Ludolf empörten
sich gegen ihn.
9. Das Walten der Kaiser im deutschen Reiche.
A. An den Grenzen: Erweiterung 1. durch Krieg.
Das Deutsche Reich umfaßte damals nur die Herzogtümer
Sachsen, Franken, Schwaben, Baiern und Loth¬
ringen. Die nach Schleswig vorgedrungenen Dänen,
die Wenden, Slaven und Ungarn mußten zurückge¬
drängt werden.
2. durch deutsche Einwanderer. In die zum Theil
verlassenen Gebiete setzte der Kaiser Markgrafen, welche
deutsche Sprache und Sitte und das Christenthum ver¬
breiteten. So ist die Mark Brandenburg, so Pom¬
mern, so Preußen, so ist Meißen, zum Theil auch
Böhmen und Oestreich deutsch geworden.
B. Im Innern: l. gegen das schreiende Unrecht bei
dcu erlaubten Fehden (Kriegen). Während des aus¬
wärtigen Friedens sagten Ritter auf ihren Felsenburgen
sich gegenseitig Fehde an; der Ueberwundene ward aus¬
geplündert und seine Burg abgebrochen. Solche Ritter
suchte der Kaiser in seiner Pfalz auf Reichstagen zu
versöhnen oder er stand dem Angegriffenen bei.
2. durch Einführung des Gottessriedeus. Um je¬
doch in jener eisernen Zeit etwas Ordnung zu halten,