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und Verzweiflung gestritten. Seidlitz mit seinen Reitern
that Wunder der Tapferkeit. Die Russen wichen nicht.
(C. müssen dennoch unterliegen.) Erst die einbrechende
Nacht machte dem Gemetzel ein Ende.
6. Die Niederlage bei Hochkirch.
(A. Wer in gefährlicher Lage —) Daun befand sich
mit seinen Oestreichern in einem festen Lager auf
den Bergen bei Hochkirch. Ihm gegenüber im Thale
— das Dorf in der Mitte — lagerte Friedrich.
Feldmarschall Keith macht seinen König auf die gefährliche
Stellung seines Heeres aufmerksam, indem er spricht:
»Wenn uns die Oestreicher hier in Ruhe lassen, so ver¬
dienen sie gehängt zu werden.«
(B. allzu keck ist, —) Lächelnd antwortet Friedrich: »»Sie
fürchten sich vor uns auch noch mehr, als vor dem Galgen.««
Man überließ sich ruhig dem Schlafe.
(C. wird bestraft.) Plötzlich — es war Morgens 5 Uhr
— ertönt Kanonendonner und wildes Geschrei. Die
Oestreicher, von Laudon geführt, standen mitten im Lager.
Die noch herrschende Finsterniß läßt weder Freund, noch
Feind erkennen. Ein schreckliches Gemetzel entsteht. Hoch¬
kirch geht in Flammen auf. Endlich verschwindet der
Nebel. Nun erst kann Friedrich wieder Ordnung schaffen.
Er führt sein zusammengeschmolzenes Häuflein rühmlichst
aus dem Kampfe. Daun wagte nicht, ihn zu verfolgen.
7. Die Niederlage bei Kunersdorf.
(A. Glück.) 70000 Russen und Oestreicher gingen vereinigt
auf Berlin vor. Friedrich stellte sich ihnen mit 23000
Mann bei Kunersdorf gegenüber, schlug den linken Flügel
des Feindes und erbeutete 70 Kanonen.
(B. Unglück.) Da führt der Feind frische Truppen zum
Kampfe gegen die ermatteten Preußen und schlägt sie in