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„Wie alt bist du? Wie lange dienst du schon? Bekommst
du pünktlich deinen Sold und dein Brot?" Einst war ein
junger Franzose eingetreten. Der Hauptmann hatte ihn im
voraus auf die drei Fragen aufmerksam gemacht, und da
er kein Deutsch verstand, ihm anempfohlen, die Antworten
in deutscher Sprache einzulernen. Als nun der König den
neuen Soldaten bei der nächsten Truppenschau erblickte, trat
er an ihn heran. Zufällig stellte der König diesmal die
zweite Frage zuerst: „Wie lange dienst du schon?" fragte
er ihn. „Einundzwanzig Jahre," war die Antwort. Er-
staunt fragte der König weiter: „Wie alt bist du denn?"
„Ein Vierteljahr," erwiderte der Gefragte. Der König
blickte ihn verwundert an und sagte: „Nun, das muß ich
sagen, entweder hast du den Verstand verloren oder ich."
„Jawohl," sagte der Franzose ruhig. Der König lachte
bell aus. „Das ist in der That das erste Mal." sagte er,
„daß ich angesichts meiner ganzen Garde sür verrückt erklärt
werde. Verstehst du mich denn gar nicht?" Der Soldat,
dessen Vorrat an Deutsch erschöpft war, schwieg still. Als
der König aber seine Frage erneute, antwortete er ihm auf
französisch, daß er kein Deutsch verstehe. Der König ergötzte
sich höchlich an dem drolligen Vorfall, klopfte dem Franzosen
auf die Schulter und unterhielt sich jetzt längere Zeit mit
ihm in französischer Sprache.
„Wecke er mir den Zielen nicht!"
Eine Abteilung der preußischen Armee, bei der sich der
König befand, mußte einst an den Grenzen der Lausitz vor
einem langgestreckten Morast Halt machen, um die Aus¬
führung eines Dammüberganges abzuwarten. Es war an
einem kalten, nebligen Herbstmorgen. Holzstöße wurden zu-
fammengetragen und angezündet, um die sich die Soldaten
lagerten. In der Nähe eines solchen wärmespendenden Holz¬
stoßes lehnte Friedrich, in seinen Mantel gehüllt, an einem
Baume. General Zieten lagerte an demselben Feuer und-
schlies, vom Marsche entkräftet, bald ein. Ein Offizier kam
herbei, um dem König eine Meldung zu bringen und trat
zu nahe an Zieten. Da winkte ihm der König zu und