38
Holzschnitt und Kupferstich.
§ 23. Bolz schnitt und Kupferstich. Holzschnitt und Kupferstich, die in
Italien nur dazu dienten, Werke der Malerei zu vervielfältigen, gewannen in
Deutschland eine große selbständige Bedeutung. Bei dem Holzschnitt wurden
Figuren erhaben in eine Holztafel geschnitten, mit Farbe bestrichen und wie beirrt
Buchdruck abgedruckt (Heiligenbilder, Neujahrskarten, Spielkarten usw.). Nach
der Erfindung
des Buch¬
drucksund der
Buchdrucker¬
presse wurde
der Holz¬
schnitt,derviel-
fach zur Illu¬
stration der
Bücher ange¬
wandt wurde,
immer mehr
vervollkomm¬
net. Bei dem
Kupferstich
handelt es sich
im Gegensatz
zum Holz¬
schnitt darum,
die Zeichnung
mit dem Sti¬
chel in die
Kupferplatte
einzuritzen.
Die eingeritz¬
ten Linienwer¬
den dann mit
Schwärze an¬
gefüllt und
durch Druck
abgepreßt.
Bei der engen
Verbindung
von Kunst und
Kunsthand¬
werk ist es
erklärlich,
daß auch die
A. Dürer, Ritter, Tod und Teufel.
großen Meister diese Künste, namentlich den Kupferstich, pflegten.
§ 24. Albrecht Dürer und Rons Bolbein der Jüngere. Die größten
deutschen Maler dieser Zeit sind Albrecht Dürer (1481 — 1528) und Hans Hol-
betn der Jüngere. Albrecht Dürer wurde in Nürnberg als Sohn eines Gold¬
schmiedes geboren, lernte bet dem Meister Michael Wolgemut, der in seiner
Werkstatt viele Altarbilder anfertigte und kam auf seiner Wanderschaft bis nach
Italien (Mantegna und Bellini) und in die Niederlande (Antwerpen und Gent).
Schon früh beschäftigte er sich viel mit Holzschnitt und Kupferstich, einerseits mochte