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punkt, als die sie verfolgenden Feinde, erreicht hatten,
griffen letztere die Hinabziehenden nicht mehr an, aus
Furcht, abgeschnitten zu werden und von beiden Seiten her
einen Feind sich gegenüber zu haben. So zogen denn die
Griechen den Rest des Tages über weiter, ein Teil auf dem
über die Hügel führenden Wege, ein anderer auf dem Berge
neben dem Hauptzuge her, und erreichten die Dörfer, wo
sie acht Wundärzte bestellten, da der Verwundeten gar
viele waren.
Hier blieben sie drei Tage, teils der Verwundeten wegen,
teils auch weil sie viele Lebensmittel hatten, Mehl, Wein
und eine Menge für die Pferde aufgeschüttete Gerste. Diese
Vorräte aber waren von den Satrapen dieser Landschaft
zusammengebracht worden. Am vierten Tage zogen sie
in die Ebene hinab. Als sie aber Tissaphemes mit seinem
Heere erreichte, lehrte sie die Not, beim ersten Dorfe, das
sie gewahrten, sich zu lagern und nicht während eines Ge¬
fechtes weiter vorzurücken; denn es befanden sich viele
Kampfunfähige im Heere, die Verwundeten, deren Träger,
und die, welche sich Waffen der letztem aufgepackt hatten.
Als sie sich nun gelagert hatten und die Barbaren, gegen
das Dorf vorrückend, einen Plänklerangriff unternahmen,
blieben die Griechen sehr im Vorteil: denn es war etwas
ganz anderes, den Feind durch Ausfälle von dem Lagerorte
aus zurückzuschlagen, als mit den angreifenden Feinden
auf dem Marsche zu kämpfen. Als nun bereits der Abend
hereinbrach, war es für die Feinde Zeit, sich zurückzu¬
ziehen ; denn nie lagerten sich die Barbaren näher als sechzig
Stadien vom griechischen Heere, aus Furcht, die Griechen
möchten sie in der Nacht überfallen. Bei Nacht nämlich
ist es ein übles Ding mit dem persischen Lager. Denn die
Pferde werden von ihnen angebunden und meist mit Fu߬
schlingen versehen, damit sie, wenn sie sich losmachen,