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Egypten, eroberte es durch die Schlacht bei Pelusium und die
Einnahme von Memphis, brachte aber sein weit ausgedehntes
Reich durch die heimliche Ermordung seines Bruders Bartya
(Smerdis) sowie durch seine abenteuerlichen Unternehmungen
(Züge durch die Wüsten um das Ammonium und in Aethiopien)
und weitaussehenden Entwürfe (gegen Karthago gerichtet) in Ver¬
wirrung und Aufruhr. Im Begriff gegen einen Thronräuber,
der sich fälschlich für Bartya ausgab (Psendo-Smerdes), zu
ziehen, verwundete er sich selbst und starb. — Nach dem Sturze
des falschen Smerdes bestieg der nächste Verwandte des Cam-
byses, Darms I. Hystaspis, den Thron. Erstlich hatte er
mehrfache Aufstände zu dämpfen; dann entwarf er einen um¬
fassenden Plan zur Besiegung der Scythen, die wie schon
früher öfters Asien verheerten. Dabei leisteten ihm die Griechen¬
städte Kleinasiens notgedrungen Heeresfolge; ihre Flotte war
bei dem Überschreiten des Bosporus und der Donau von größter
Wichtigkeit. Das Unternehmen schlug gänzlich fehl und Darms
wäre vollständig vernichtet worden, wenn ihm nicht der Be¬
herrscher von Milet, HistiLus, durch Erhaltung der Donau¬
brücke den Rückzug gesichert hätte. Um diese mißlungene Unter¬
nehmung in Vergessenheit zu bringen, sollte nun Griechenland
dem persischen Reiche einverleibt werden. Darüber verwickelte
Darms sein Volk in Kriege, aus denen es schließlich nach bei¬
nahe 200 jährigem Kampfe gänzlich besiegt hervorging. —Darms
ist aber als Staatsmann von größerer Bedeutung denn als
Kriegsfürst. Die Einteilung des ausgedehnten Reiches in 20
Provinzen mit einem Satrapen, einem Oberbefehlshaber und
einem Schreiber an der Spitze, die Anlegung der Königsstraße
mit Poststationen zur schnellen Beförderung seiner Befehle, die
Errichtung von Reichsfestungen, einer Polizei, einer geregelten
Besteuerung waren sowohl neue Einrichtungen wie sie dem Reiche
auch lange Zeit hindurch Festigkeit verliehen haben.
Auf ihn folgten entweder üppige oder schwache Herrscher
wie Terxes I., Artaxerxes I., Darms II., Artaxerxes II. Durch
ruchlose Grausamkeit machte sich Artaxerxes III. (Ochus) be¬
rüchtigt; sein zwar verständiger und wohlwollender Nachfolger
Darms III. Codomannns war doch nicht befähigt genug Ale¬
xander dem Großen zu widerstehen und so brach 334—330 das
Perserreich zusammen.
Schlacht bei
Pelusium
525 v. Chr.
Cambyses f
522 v. Chr.
Scythenkrieg
515 v. Chr.