Full text: Bilder aus der preussischen Geschichte nach d. Allerh. Bestimmungen für einfache Schulverhältn. nebst Stoffverzeichn.

§ 3. Wilhelm I. 
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Prediger erzählte: „Einmal hatten wir in Gastein einen schweren Regentag. Der 
alte Herr kam nicht ins Freie und mußte statt in den Bergen in seinem Wohnzimmer 
seinen gewohnten Spaziergang machen. Unter ihm aber (was er wußte) lag ein 
Schwerkranker. Als ich nun bei dem guten, alten Kaiser eintrete, sehe ich ihn, wie 
er da lange Läufer und Teppiche zusammenschleppt und übereinander packt. Als er 
mein Erstaunen sieht, sagt er mit einem mir unvergeßlichen Lächeln: »Ja, lieber 
Frommel, da unter mir liegt ein Kranker; ich mag nicht, daß er die Empfindung 
hat, ich trample ihm so über den Kopf hin.«" 
Die Kaiserin Augusta. 
Die Gemahlin Wilhelms des Großen, die Kaiserin Augusta, war eine 
Prinzessin von Sachsen-Weimar. Sie war ein leuchtendes Vorbild einer 
Kaiserin Augusta. 
Landesmutter. „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden 
Barmherzigkeit erlangen," war der Wahlspruch der Kaiserin. Zeit- 
lebens sorgte sie für die Notleidenden, Kranken und Verwundeten. Dabei fragte 
fie nicht nach Stand und Glanben; sie besuchte evangelische Krankenhäuser 
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