Anhang.
Mit Gott.
L34. Morgengebet. Joseph von Eichendorff
1. O wunderbares, tiefes Schweigen!
Wie einsam ist's noch auf der Welt!
Die Wälder nur sich leise neigen,
als ging' der Herr durchs stille Feld.
2. Ich fühl' mich recht wie neu geschaffen!
Wo ist die Sorge nun und Not?
Was mich noch gestern wollt' erschlaffen,
ich schäm' mich des im Morgenrot.
3. Die Welt mit ihrem Gram und Glücke
will ich, ein Pilger, froh bereit
betreten nur wie eine Brücke
zu dir, Herr, übern Strom der Zeit.
135. Abendfreden.
1. De Welt is rein so sachen,
as leeg se deep in Drom;
man hört ni wee'n noch lachen,
se's lisen as en Bom.
2. Se snackt man mank de Blä-
as snack en Kind in Slap; sder,
dat sünd de Wegenleder
over Köh un stille Schap.
Klaus Grokh.
3. Nu liggt dat Dörp in Dun-
un Nebel hangt dervoer; [fein,
man hört man eben munkeln,
as keem't nun Minschen her.
4. Man hört dat Beh int Grasen,
un allens is in Fred,
sogar en schüchtern Hasen
sleep mi voer de Föt.
5. Das wul de Himmelsfreden
ahn Lärm un Strit un Spott;
dat is en Tid tum Beden: —
hör mi, du frame Gott!