Full text: Bilder aus Deutschlands und aus Schlesiens Vergangenheit

— 11 — 
8. Deutschland unter den sächsischen Kaisern. 
Heinrich I. 919—936. 
1. Wahl Heinrichs I. 
Heinrich war ehedem Herzog von Sachsen. Die Sage er¬ 
zählt, daß er gerade mit Vogelfang beschäftigt war, als ihm die 
Boten die Nachricht von seiner Wahl zum Deutschen Kaiser 
brachten. (Gedicht: Heinrich der Vogelsteller.) 
2. Sicherung des Landes. 
Deutschlands schlimmste Feinde waren damals die Ungarn. 
Heinrich besaß kein tüchtiges Kriegsheer. Darum schloß er mit 
den Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dieser 
Zeit zahlte er ihnen eine jährliche Abgabe (Tribut). Heinrich I. 
ließ viele Burgen bauen, die durch Mauern und Gräben vor 
feindlichen Einfällen geschützt waren. Die Deutschen wollten 
jedoch nicht hinter den hohen Burgmauern wohnen. Auf Befehl 
des Königs mußte jeder neunte Mann vom Lande in die Burg 
ziehen. Hier wurde 1/3 des Feldertrages in den Vorratshäusern 
aufbewahrt. Um die Burgen entstanden Städte, z. B. Magde¬ 
burg, Merseburg und Quedlinburg. Die Bewohner der Burgen 
und Städte hießen Bürger. — Heinrich I. übte seine Krieger 
fleißig im Reiten und Fechten in geschlossenen Reihen. 
3. Gründung der Wordmark, 928. 
Heinrich I. bestegte die Wenden in der heutigen Provinz 
Brandenburg. Er nahm ihre Hauptstadt Brennabor (Brandenburg) 
ein. Sie mußten versprechen, Christen zu werden. Um die 
Grenze zu sichern, ließ der Kaiser auf der linken Seite der Elbe 
viele Burgen bauen. Jede Burg war mit Kriegern besetzt. Das 
mit Burgen befestigte Grenzgebiet wurde Nordmark genannt. 
Diese wurde von einem Markgrafen verwaltet, der in Salz¬ 
wedel wohnte. 
4. Aampf mit den Zlngarn. 
Nach Ablauf des Waffenstillstandes verweigerte Heinrich den 
Ungarn die Weiterzahlung des Tributs. Da kamen sie in großen 
Scharen über die deutsche Grenze. Heinrich besiegte die Feinde 
bei Merseburg (933). 
2*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.