Alexander der Große.
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rnopylä, Salamis und Platää gefallenen Griechen zu rächen. Doch
vor dem Beginne dieser Unternehmung hatte er zunächst die von
seinem Vater überkommene Macht zu sichern. Der Redner De¬
mosthenes wiegelte nämlich abermals die Athener und Thebaner
Zum Kriege gegen Macedonien auf; die Thebaner machten sogar
die macedonifche Besatzung ihrer Stadt nieder. Da eilte Alexander
schnell vor Theben, erschlug in einem blutigen Gefechte 6000
Thebaner, eroberte ihre Stadt und ließ von ihr nichts stehen, als
die Tempel und das Haus des Dichters Pindar. Doch schon
bald bereute er seine Harte gegen Theben und behandelte Athen
desto milder.
Die Eroberung des Prrserreiches. (334—327 v. Chr.)
Im Jahre 334 v. Chr. trat Alexander mit einem Heere
von 35000 Macedoniern und Griechen seinen Zug gegen Persien
an. Nachdem er den Hellespont überschritten hatte, besuchte er die
Gefilde von Troja, brachte der Pallas Athene ein großes Opfer
dar und bekränzte Achills Grab mit Blumen. Am Flusse Gra-
nikus fand die erste Schlacht gegen die Truppen der zunächst
wohnenden persischen Satrapen statt (334). Alexanders Tapferkeit
siegte und führte ihn fast zu weit; denn ein Perser wollte ihm
schon den Kopf spalten, als der treue Macedonier Klitus dem¬
selben den aufgehobenen Arm vom Leibe hieb.
Nach diesem ersten Erfolge öffneten die meisten Städte Klein¬
asiens dem siegreichen Eroberer die Thore, viele begrüßten ihn
freudig als ihren Befreier vom persischen Joche. So drang Alexander
bis Cilicien vor und zog sich hier durch ein Bad in dem kalten
Cydnus eine lebensgefährliche Krankheit zu. Sein Arzt Philippus
wagte ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel. Eben als
Alexander ans den Heiltrank harrte, sandte sein Feldherr Par-
menio ihm aus Sardes einen Eilbrief, er möge ja diesem Arzte
nicht trauen, denn der Perserkönig habe denselben bestochen, seinen
Herrn zu vergiften. Als Philippus ihm den Heiltrank brachte,
setzte Alexander mit der Linken die Schale an den Mund und
trank, während er mit der Rechten dem Arzte den Brief reichte.
Nach wenigen Tagen war er gesund und der Arzt gerechtfertigt.