Full text: Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen

Alexander der Große. 
41 
rnopylä, Salamis und Platää gefallenen Griechen zu rächen. Doch 
vor dem Beginne dieser Unternehmung hatte er zunächst die von 
seinem Vater überkommene Macht zu sichern. Der Redner De¬ 
mosthenes wiegelte nämlich abermals die Athener und Thebaner 
Zum Kriege gegen Macedonien auf; die Thebaner machten sogar 
die macedonifche Besatzung ihrer Stadt nieder. Da eilte Alexander 
schnell vor Theben, erschlug in einem blutigen Gefechte 6000 
Thebaner, eroberte ihre Stadt und ließ von ihr nichts stehen, als 
die Tempel und das Haus des Dichters Pindar. Doch schon 
bald bereute er seine Harte gegen Theben und behandelte Athen 
desto milder. 
Die Eroberung des Prrserreiches. (334—327 v. Chr.) 
Im Jahre 334 v. Chr. trat Alexander mit einem Heere 
von 35000 Macedoniern und Griechen seinen Zug gegen Persien 
an. Nachdem er den Hellespont überschritten hatte, besuchte er die 
Gefilde von Troja, brachte der Pallas Athene ein großes Opfer 
dar und bekränzte Achills Grab mit Blumen. Am Flusse Gra- 
nikus fand die erste Schlacht gegen die Truppen der zunächst 
wohnenden persischen Satrapen statt (334). Alexanders Tapferkeit 
siegte und führte ihn fast zu weit; denn ein Perser wollte ihm 
schon den Kopf spalten, als der treue Macedonier Klitus dem¬ 
selben den aufgehobenen Arm vom Leibe hieb. 
Nach diesem ersten Erfolge öffneten die meisten Städte Klein¬ 
asiens dem siegreichen Eroberer die Thore, viele begrüßten ihn 
freudig als ihren Befreier vom persischen Joche. So drang Alexander 
bis Cilicien vor und zog sich hier durch ein Bad in dem kalten 
Cydnus eine lebensgefährliche Krankheit zu. Sein Arzt Philippus 
wagte ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel. Eben als 
Alexander ans den Heiltrank harrte, sandte sein Feldherr Par- 
menio ihm aus Sardes einen Eilbrief, er möge ja diesem Arzte 
nicht trauen, denn der Perserkönig habe denselben bestochen, seinen 
Herrn zu vergiften. Als Philippus ihm den Heiltrank brachte, 
setzte Alexander mit der Linken die Schale an den Mund und 
trank, während er mit der Rechten dem Arzte den Brief reichte. 
Nach wenigen Tagen war er gesund und der Arzt gerechtfertigt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.