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Die Griechen.
Mündung des Euphrats und von dort stromaufwärts nach Babylon
fahren; er selbst wählte mit der anderen Abteilung den Weg dahin
zu Lande durch die schreckliche gedrosische Wüste, in der mehr als
die Hälfte des Heeres umkam. Alexander selbst kam glücklich nach
Babylon, das er zur Hauptstadt seines ungeheueren Reiches zu
machen gedachte. Allein er fing an zu kränkeln, und als er doch
noch dem Gelage eines Freundes beiwohnte, ergriff ihn ein böses
'Fieber. Nach zehn Tagen starb er, nachdem er zwölf Jahre regiert
hatte, erst zweiunddreißig Jahre alt, im Jahre 323 v. Chr.
Die Teilung des persisch-mscedonischen Weltreiches.
Da Alexander über seinen Nachfolger nichts Bestimmtes
festgesetzt hatte, so beschäftigte einzig und allein die Frage, wer
nun Herr der ungeheueren von ihm eroberten Länder sein solle,
alle seine Feldherren aufs eifrigste. Sie führten, um ihre Anrechte
geltend zu machen, blutige Kriege in Europa, Asien und Afrika,
bis endlich die entscheidende Schlacht bei Jpsus in Phrygien im
Jahre 301 v. Chr. dem langwierigen Streite ein Ziel setzte. Die
wenigen Feldherren, die jetzt noch übrig waren, teilten alle Länder,
die Alexander einst beherrscht hatte, und so entstanden, abgesehen
von kleinereu Staaten, besonders drei große Reiche. Antigonns
behauptete Macedonien; Selenkns nahm die meisten asiatischen
Länder, die er unter dem Namen des Königreichs Syrien ver¬
einigte; Ptolemäns erhielt Ägypten, Phönizien, Judäa und einen
Teil Arabiens und nannte dieses Ländergebiet Königreich Ägypten.
Die allgemeine Verbreitung der griechischen Sprache und
Kultur durch die Gründung der genannten griechischen Königreiche
im Morgenlande ist die wichtigste Folge der Eroberungen Alexan¬
ders. Wir sehen darin das Walten der göttlichen Vorsehung, die
für die Verkündigung der christlichen Lehre die Wege bereitete.
Dir Römer.
Acts Lcrnd der Körner.
Italien, der Wohnsitz des mächtigen Römervolkes, ragt von
den drei südlichen Halbinseln Europas am weitesten in das große