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Vaterländische Dichtungen.
Ein Gott der Soldaten, ein Teufel im Streit,
Wie maß er der Schwedischen Heer
Bei Fehrbellin die Läng' und die Breit'!
Die eiserne Elle war schwer.
Drum sag' ich: Keiner steh' still in der Welt,
Wen's antreibt, nur vorwärts schnell!
Wer ein Held kann werden, der werd' ein Held,
Und wär's auch ein Schneidergesell.
Friedrich von Sallet.
80. Aer Hroße Aurfürst zur See.
Das stolze Spanien schuldet dem Fürsten Kriegessold,
„Doch warum denn ihm zahlen so viel, so gutes Gold?
Weit ist der Weg nach Spanien vom fernen Brandenburg,
Mit Reiterstiefeln schreitet er nicht das Meer hindurch!"
Der aber lässet fällen die Tann' am Pregelsluß,
lind Erze läßt er schmelzen in feuerglühendem Guß,
Und eh' das Jahr vollendet, in langen Wimpeln wehn
Die Hohenzollerfarben, und Segel hoch sich blähn.
Und wandeln donnertragend das blaue Meer entlang
Die mächtigen Fregatten in majestät'schem Gang,
Den Sund durch, ohne Fragen, hinaus ins Nordermeer,
Zum Ocean, sie wandeln gebieterisch daher.
Sie waren erst gekommen bis an das Niederland.
Da haben sie von Spanien ein Orlogschiff erkannt,
Ein riesig hochgetürmtes: sie gingen's kühnlich an —
Bis das auf schwanken Wogen der Preußenmut gewann.
Sie haben es genommen, Hifpaniens Flagge fällt.
Und Preußens Aar erhoben weht stolzer durch die Welt.
Heil, Preußen, deinem Siege, dem ersten auf der Flut,
Ein guter Anfang, mache nun auch das Ende gut!
Das senden sie zum Pregel, sie aber steuern fort
Den Ocean hinüber zum iiberfee’fchen Port —
Und haben sich geschlagen im Mexikaner Meer
Mit Spaniens Gallionen — und gingen stolz daher.