50 
Übersicht über die fünf Erdteile. 
Unter Wasser gesetztes Reisfeld; dahinter Pflanzung von Kautschukbäumen. 
Charakteristische Pflanzen der Trösten. Bei aller Maniligfaltigkeit der tropischen 
Pflanzenwelt sind doch einige Formen besonders bezeichnend. Das sind zumal die P a l - 
m e n. Ihre Eigentümlichkeit besteht in dem säulenartigen Stamm, welcher statt einer 
Krone von Zweigen unmittelbar eine Fülle großer, etwas starrer Blätter trägt. Palmen 
finden sich fast überall in den Tropen. Wenn das grelle Licht der Tropensonne von den 
glänzend grünen Blättern zurückstrahlt unb den meist hellen Stamm im Lichte badet, kommt 
ihre Schönheit am meisten zur Geltung. 
Neben den Palmen sind für Indien die Bambusse charakteristisch. Die Bam¬ 
busse sind die Riesen unter den Gräsern; ihre hohlen, holzigen Stengel 
werden 20—30 m hoch. Meist wachsen sie in dichten Büschen beieinander; oben setzen sie 
Zweige und Blätter an und neigen sich in sanftem Bogen. Eine solche Bambusgruppe 
sieht einer hohen Trauerweide nicht unähnlich. Aus dem Bambusrohr stellt der Einge¬ 
borene sein Haus und seine meisten Geräte her. 
Von den Kulturpflanzen Indiens ist wohl die wichtigste der Reis. 
Er ist eine haferartige Surüpfpstanze. Bis er der Reife zugeht, muß er geradezu im Wasser 
stehen. Deshalb liegen die Reisfelder in der Nähe der Wasserläufe. Mit ihren Beriese¬ 
lungsgräben und ihrem hellen Grün erinnern sie an unsere Bewässerungswiesen. 
Asiatische Großstädte. Infolge ihrer Fruchtbarkeit besitzen China und Indien eine 
starke Bevölkerung und viele große Städte, in denen ein fremdartiges Leben herrscht. 
Kanton. Seltsam ist schon, daß ein beträchtlicher Teil der Bewohner, wohl 100000, 
nicht in der Stadt, sondern auf Flößen und Booten dauernd auf dem Kantonflusse lebt. In 
der Stadt selbst mit ihren engen, krummen Gassen, die durch übergespannte Matten gegen 
die Sonne geschützt sind, drängt sich eine geschäftige, bezopfte Menge. Wagen gibt es