Gewicht, in Handel und Wandel, und hundert ähnlichen
Dingen, die ich nicht alle nennen kann und mag.
wenn man aber denkt, die Einheit Deutschlands bestehe
darin, daß das sehr große Reich eine einzige große Residenz
habe, und daß diese eine große Residenz wie zum Wohl
der Entwickelung einzelner großer Talente, so auch zum Wohl
der großen Masse des Volks gereiche, so ist man im Irrtum.
4. Friedrich HarKort über die militärische
Bedeutung der Eisenbahnen.
(Aus der Schrift „Die Eisenbahn von Minden nach Köln", März 1833.)
Die Kunst der Zeldherren neuerer Zeit besteht darin,
rasch große Streitmassen nach einem Punkte zu bewegen.
während ein preußisches Korps sich von Magdeburg
auf Minden oder Kassel begibt, erreicht in derselben Zeit
ein französisches Heer von Straßburg aus Mainz, von
Metz aus Koblenz, von Brüssel aus Hachen; wir verlieren
also zehn Tagmärsche, welche oft einen Zeldzug entscheiden.
Viesen Nachteil würde die Eisenbahn heben, indem
150 wagen eine ganze Brigade in einem Tage von Mindert
nach Köln schafften, wo die Leute wohl ausgeruht mit
Munition und Gepäck einträfen.
Venken wir uns eine Eisenbahn mit Telegraphen auf
dem rechten Rheinufer von Mainz nach Wesel. Ein Rhein¬
übergang der Zranzosen dürfte dann kaum möglich sein,
L>enn bevor der Angriff sich entwickelte, wäre eine stärkere
Verteidigung an Grt und Stelle.
Der gleichen Dinge klingen jetzt noch seltsam, allein im
Schoße der Zeit schlummert der Keim so großer Entwicklung der
Eisenbahnen, daß wir die Resultate nicht zu ahnen vermögen!
5. Der Industrieschriststeller I. w. Schmitz über
die Vernachlässigung der Handelsinteressen in
Deutschland. *)
(Aus der Schrift „Grundlage eines allgemeinen Kreditvereins 1833".)
Bei den Amerikanern und Engländern ist das Ge¬
deihen der Gewerbe und des Handels Hauptsache,- und
*) Leider war es bisher unmöglich, über die Persönlichkeit
von 3- A). Schmitz Genaueres festzustellen.
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