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mittags auf dem Schlachtfelde cm, griff aber sofort ein und brachte
den Sieg. Da suchte Österreich mit Preußen Friedeu zu schließen.
Inzwischen hatte auch die Mainarmee unter den Generälen
Falkenstein, Göben und Beyer mehrere siegreiche Gefechte, ins¬
besondere bei Dermbach, Kissingen und Aschaffenburg, gegeu
die verbündeten Bayern, Württembergs, Badenser, Nassauer und
Hessen bestanden, so daß auch diese sehnlich den Frieden wünschten.
In den Friedensschlüssen zu Prag und Berlin wurde dann
folgendes festgesetzt:
1) Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Nassau mit Frankfurt
und den von Bayern und Darmstadt abgetretenen Gebieten
werden als drei neue Provinzen Preußen einverbleibt.
2) Sachsen bleibt Königreich, muß aber, wie auch Bayern,
Württemberg, Baden und Darmstadt, an Preußen Kriegs¬
kosten zahlen.
3) Österreich zahlt gleichfalls Kriegskosten, willigt in die Neu¬
gestaltung Deutschlands, ohne sich daran zu beteiligen, und
billigt namentlich die Bildung eines norddeutschen Bundes,
der die 22 Staaten im Norden der Mainlinie umfaßt, und
beffen Land- und Seemacht unter dem Oberbefehle Preußens
steht.
* Mit den süddeutschen Staaten aber, Bayern, Württemberg,
Darmstadt und Baden, schloß Preußen ein Schntz- und Trutz -
bündnis, sowie cirten Zoll- und Handelsverein.
3. Der deutsch- französifche Krieg 1870/71. — Veran¬
lassung. — Der spanische Königsthron war erledigt; die Bertreter des
Landes hatten dem Prinzen Leopold von Hohenzollern die Krone
angeboten, und dieser hatte sich bereit erklärt, dieselbe anzunehmen.
Napoleon III., Kaiser der Franzosen, gab vor, wenn das verwirklicht
werde, so sei der Friede Europas gefährdet. Darum verzichtete
Prinz Leopold auf die ihm angebotene Krone. Der französische
Gesandte verlangte aber von König Wilhelm I. die Erküruug,
Preußen werde überhaupt niemals eine derartige Bewerbung zugeben.
Dieses uugebührliche Verlangen wies der König mit Entrüstung
zurück, obwohl vorauszusehen war, daß Frankreich den Krieg erklären
würde; denn thatsächlich war Napoleon weniger an der Besetzung
des spanischen Thrones gelegen, als vielmehr daran, daß er durch
einen siegreichen Krieg seine vollständig unsichere Stellung im Lande
wieder befestige. So eilte denn König Wilhelm von Bad Ems,
wo er sich gerade befand, nach Berlin und ordnete die Kriegs¬
bereitschaft des Heeres an (16. Juli). Auf die Kriegserklärung Frank¬
reichs am 19. Jnli erhob sich Nord- und Süddeutschland wie ein
Mann, gleich als wenn die Tage von 1813/14 wiederkehrten.