Die Hegemonie Thebens.
63
aber immer mächtiger wurden, sagten sie sich von ihnen los und
traten auf die Seite Spartas. Im Jahre 371 kam es endlich zu
der entscheidenden Schlacht bei Leuctra in Böotien. Obwohl die
Spartaner unter König Cleömbrotns säst die doppelte Anzahl von
Hopliten hatten, wurden sie doch vollständig geschlagen. Die Th eb an er
begründeten aber durch diesen einzigen Sieg ihre Hegemonie
in Griechenland.
Thebens Blütezeit 371 — 362. ^Abfall der Peloponnesier
von Sparta. Thebens Bund in Mittelgriechenland.] Die
Niederlage der Spartaner benutzten die meisten peloponnesischen
Staaten zum Absall von denselben; sie richteten die alten demo¬
kratischen Regierungen wieder aus, und Arcadien bildete sogar einen
eigenen Bund, dessen Vorort die neu erbaute Stadt Megalöpolis
wurde. Andrerseits stellten sich a l l e S t a a t e n M i 11 e l g r i e ch e n l a n d s mit
Ausnahme Athens unter die Leitung Böotiens. Selbst Thessalien,
wo Jason und später Al er an der von Pherä eine Tyrannis be¬
gründet hatten, wurde gezwungen, Heeressolge zu leisten; freilich
fand Pelöpidas im Kampfe gegen dieses Land seinen Tod.
[Vier Feldzüge des Epaminondas in die Peloponnes.
Schlacht bei Mantine'a 362.] Um die Peloponnesier vor den
Spartanern zu schützen, machten Epaminondas und Pelöpidas
bald nach der Schlacht von Leuctra einen Einsall in die Halbinsel;
mit einem Heere von 70,000 Mann zogen sie vor Sparta, wurden
aber durch Agesilaus zurückgeschlagen. Dagegen erklärten sie
Messenien für frei und erbauten für die dortigen Perioken und
Heloten bei Jthöme eine neue Stadt, Messe ne. Dann ging Pelö¬
pidas an den Hos von Susa und bewirkte, daß der Antalcidische
Friede aufs neue bestätigt wurde mit der Änderung, daß jetzt
Theben die Führerschaft in Griechenland übernehmen sollte. —
Epaminöndas unternahm noch drei weitere Einfälle in die
Peloponnes. Auf dem letzten Zuge siegte er bei Mantinea in
Arcadien 362 über die Spartaner und die inzwischen von Theben ab¬
gefallenen Peloponnesier; er selbst aber, durch ein Geschoß verwundet,
starb gleich nach der Schlacht. Mit seinem Tode war die Blüte
Thebens dahin; seine Hoffnung, Griechenland zu einem Ganzen
vereinigt zn sehen, ging nicht in Erfüllung. In allen griechischen
Staaten trat vielmehr eine große Erschlaffung ein.