in den Rücken gelangte, weil diese glaubten, es sei der lüngst erwartete
Herzog Leopold, entschied den Kampf. Friedrieh wurde geschlagen und
trota seiner Tapferkeit gefangen.
Aher Ludwig schüdigte selbst den Erfolg scines Sieges. Er verlieh
die durch das Ausstorbon der Askanier erledigte Mark Brandenburg,
auf dis er dom Böhmenkönig Hoffnung gemaelit hatte, an seinen eigenen
Sohn Ludwig. Nun schloß Jobann mit österreich Frieden.
Gloichzeitis war aber Ludwig auch mit dem Papste ühber die Verleihung des
Reichsvikariats in Italien in Streit geraten. Papst Johann XXII. forderte nun von
Avignon aus den „Herzog von Bayern“ auf, binnen 8 Monaten die „angemabte
Verwaltung“ des Reiches niederzulegen, und als dies nicht geschah, sprach er über
ihn den Bann aus. Auch König Rarl IV. von Frankreich, der selbst die Kaiser-
krone ↄu erlangen wünschte, trat mit Herzog Leopold in Verbindung.
Die Lage Ludwigs wurde bedenklich. Er suehte sich deshalb
mit dem gefangenen König Friedrich zu versöhnen. Dieser, von der
Sebnsucht nach Freiheit und Rückkehr zu den Seinigen erfüllt und von
der geführlichen Lage seines Gegners nicht genügend unterrichtet, schloß
zu Trausnitz, wo er gefangen saß, (1325) mit Ludwigs Unter—
hündlern einen Vertrag, worin er allen Ansprüchen auf die Königs-
würde entsagte. Dagegen wurde er freigegeben, sollte aber wieder in
die Gefangenschaft zurtüekkehren, falls er die Seinigen nicht zur Aner-
kennung dieses Vertrages bewegen könnte. Wirklich vermochte er es
nicht, seinen Bruder dazu zu bewegen; und so kebrte er, obwobl ibm
der Papst, der die Verpflichtung für unverbindlieh erklärte, die Rück-
kehr in die Gefangenschaft verbot, nach München zurück. Ludwig
aber lioh ihm nicht allein die Preiheit, sondern schloß mit ihm eéinen
neuen Vertrag, in dem er mit ihm die Regierung zu teilen versprach.
Doch Leopold starb schon im Jahre 1326 im besten Mannesalter,
Friedrich aber z208 sich in seine Erblande zurück, ohne sich weiter in
dio Regierung des Reiches zu mischen. Seine letzten Lebensjahre
wurden dureh den Streit mit seinem Bruder Otto getrübt. Otto ertrotzte
auch wirklich durch eine Erhebung der Waffen, dacß ihm die älteren
Bruüder die Vorwaltung der vorlande überlieben. Kränkelnd zag
sich Friedrich auf das Schloß Gutenstein zurück, wo er im Jahre 1330 starb.
Sein Bruder Albrecht II. erhielt hald darauf in einer Speise Gift, was
oine dauernde Lähmung an Händen und Fttßen zur Folge haite. So kam
es, daß Ottto bald die Politix des Hauses wesentlich bestimmte. Laiser
Ludwig suehte ihn zu gewimen und so kam der Vertrag von
Hagenau zu stande (1330), in dem die Habsburger Ludwig als König
und Kaiser anerkannten; dafür erhielten sie pfandweise mehrere Städte
am Rheéin. Dieser Vertrag bezeichnet einen wendepunkt in der
Geschiehte Osterreichs: die Habsburger verzichteten für Iüngere
1330