Weiterhin steht auch die Geschichte der Vrandenburgisch-
preußischen Marine mit den ersten überseeischen Unter¬
nehmungen in so engem Zusammenhange, daß Veranlassung
und Stoff genug vorhanden waren, um jenen Ereig¬
nissen mit Rücksicht auf Kriegs- und Heeresgeschichte näher¬
zutreten.
Diese Absicht konnte auch dadurch nicht beeinträchtigt
werden, daß verschiedene Veröffentlichungen vorliegen,
die die (Beschichte jener Kolonien behandeln. Denn ab¬
gesehen davon, daß feine dieser Veröffentlichungen ihre Haupt¬
aufgabe in einem tieferen (Eingehen auf die militärischen
Verhältnisse gesucht hat, sind außerdem noch in sämtlichen
Darstellungen Lücken geblieben, die möglichst auszufüllen
als historische Pflicht erscheint.
In letzterer Beziehung sonnten unter anöerm beim
Durchforschen des Quellenmaterials verschiedene Seegefechte
ermittelt werden, die, wenn auch von feiner großen
Bedeutung , doch rühmliche Beweise seemännischer Ent¬
schlossenheit und tapferer Verteidigung der $lagge liefern.
Diese friegerifchen Ereignisse, ebenso der Verlauf der Schluß-
fämpfe auf der Insel flrguin im Jahre 1721, die bisher un-
befannt geblieben sind, dürften aber mit Recht als erwünschte
Bereicherung der vaterländischen Kriegsgeschichte gelten.
Weiterhin hatten sich im Kriegsarchiv des (Beneralstabes
(Driginalpläne vorgefunden, deren beide ältesten vor
200 Jahren der Erbauer der Zorts auf der (Buineafüste
an ®rt und Stelle gezeichnet hat, und die schon um deswillen
als ein besonders wertvolles Zeugnis aus jener Periode
in unveränderter §orm hier wiedergegeben worden sind,
weil zuverlässige Angaben über jene fortififatorifchen An¬
lagen seither fehlten.
Die Darstellung selbst stützt sich beinahe ausschließlich
auf Asten und Urfunden, die das Königliche Geheime
Staatsarchiv zu Berlin in entgegenfommender Bereit¬
willigfeit zur Verfügung gestellt hat. Der Stoff ist in zwei
Abschnitte zerlegt worden. Der erste Abschnitt beschäftigt
sich, nachdem zunächst furz die Unternehmungen zur See
in den Jahren 1680 und 1861 Erwähnung gefunden haben,
mit der Kolonie und der Feste Groß-Zriedrichsburg, während
der zweite Abschnitt die Niederlassung auf flrguin und das