Full text: Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen

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nun mit dieser Verstärkung gegen die Goten, welche zu beiden Seiten 
des Dnieper wohuteu. Die Ostgoten wnrden besiegt und verdrängt. 
Die Westgoten flohen ins römische Reich und erhielten daselbst Wohn- 
plätze. Bald entstand zwischen ihnen und den Römern ein Krieg, in 
welchem die Römer besiegt wnrden, und ihr Kaiser Valens das Leben 
verlor. Sein Nachfolger Theodosins schloß Frieden mit den Goten, 
und diese ließen sich jetzt zu beiden Seiten der Pyrenäen nieder. 
Theodosins hatte vor seinem Tode sein Reich unter seine beiden Söhne 
Arkadins uud Houorius geteilt. So gab es jetzt ein oströmisches Reich 
mit der Hauptstadt Konstantinopel und ein weströmisches Reich mit 
der Hauptstadt Rom. 
Der Kaiser Honorius ließ seine Heere vom Rheine nach Italien 
kommen, um den Goten mehr Widerstand leisten zu können. In die 
ausgegebenen römischen Provinzen zogen jetzt deutsche Völkerschaften. 
Dadurch wurde das römische Reich immer mehr geschwächt. Die Hunnen, 
welche bisherau in Ungarn gehaust hatten, erhoben sich wieder unter 
ihrem Könige Attila, der sich selbst Geißel Gottes nannte. Raubend, 
mordend und sengend kamen sie bis nach Gallien. In dieser Bedräng¬ 
nis vereinigten sich die Römer mit den eingewanderten Deutschen und 
zogen mit diesen gemeinsam gegen den furchtbaren Feind. Bei Chalons 
wurden die Hunnen besiegt (451). Sie flohen über den Rhein; aber 
schon im folgenden Jahre kamen sie wieder, zogen nach Italien und 
belagerten Rom. Da begab sich Papst Leo der Große in das Lager 
der Hunnen und bewog den Attila, abzuziehen. Bald daraus starb 
Attila, und das Hunnenreich zerfiel. Auch das weströmische Reich 
zerfiel bald. Das oströmische Reich bestand noch ungefähr tausend 
Jahre und wnrde dann von den Türken erobert. 
297. 
7. Klodrvig. (481—511.) 
Die Franken waren ein mächtiger Volksftamm, welcher sich bei der 
Völkerwanderung in Gallien niederließ. Ihr König Klodwig gründete 
das große Frankenreich, später Frankreich genannt. Er vermählte sich 
mit einer burguudischen Prinzessin, namens Klotilde. Diese suchte 
ihren Gemahl zur Annahme des Christentums zu bewegen; aber ihre 
Bitten fanden kein Gehör. Im Jahre 496 entstand zwischen den
	        
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