fullscreen: Für die 4. Grammatical-Classe der k. k. Gymnasien (Theil 3, [Schülerband])

Geschichte der scandinavischen Reiche rc. 
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um das Kriegsfeuer von Neuem zu entzünden. Eben hatte er 
die Eroberung von Norwegen begonnen, als er in den Lauf- 
gräben vor Friedrichshall durch eine Kugel in den Kopf fiel. 
Man fand ihn , die Hand fest an den Degenknopf geballt, 
todt am Rande des Grabens lehnen. 
§ 126. 
Einführung des schwedischen Reichsrathes. 
Die schwedischen Reichsstände benütiten diese Gelegenheit; 
um die königliche Macht von dem Reichsrathe abhängig zu 
machen. Sieé settten Ulrika Eleonora, die jüngere Schwester 
des ohne männlichen Nachkommen verstorbenen Königs , auf 
det Thron , welche sich die Mitregierung des Reichsrathes, ge- 
fallen ließ und den Erbprinzen Friedrich von Hessen zum Ge- 
mahle und Mitregenten nahm. Der Friede (zu Stockhol:n 
1720) wurde durch theuere Opfern erkauft, Schweden gab an 
Dänemark seine Zollfreyheit im Sunde auf. Hannover. be- 
hielt Bremen und. Vérden ; Preussen blieb im Besitze von 
Stettin, und Vorpommern bis an die Peene nebst den Inseln 
Usedom undd Wollin. Rußland erhielt im Frieden zu Nystädkt 
das kornreiche Liefland und Esthland sammt Wiborg und In- 
germannland. Geld, welches in Schweden fast ganz ver- 
schwunden war, blieb dessen einzige Entschädigung ; es erhielt 
in allem 5.600,000 Reichsthaler. 
Der schwedische Reichsrarh svaltete sich von nun an in % 
Parteyen, wovon die eine (die Mützen genannt) Allianz mit 
Rußland wollte; die andere (die Hüte genannt) zog es vor , 
sich an Frankreich anzuschließen. Letztere Partey setzte im 
österreichischen Successionskriege die Kriegserklärung gegen die 
Raiserinn Elisaheth von Rußland durch (1741), welche aber 
in Kurzem ganz Finnland eroberte , jedoch im Frieden (zu 
Abo 1743) den nördlichen Theil bis an den Kymen- Fluß zu- 
rückgab, weil die russische Partey des schwedischen Reichsra- 
thes einett ihrer Verwandten aus dem Hause Holstein - Gottorp 
zum Könige wählte.
	        
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