134
151. Rãtsel.
1. In der Luft, da fliegt es,
auf der Erde, da liegt es,
auf dem Banme, da siht es,
in der Hand, da schwittk es,
auf dem Ofen zerläuft es.
Wer gescheit ist, begreift es.
2. Draußen steht ein weißer Mann, der sich niemals wärmen kann.
Wenn die liebe Sonne scheint, steht der weiße Mann und weint.
10 152. Die wunderbare Brucke. vVon Gottlob Sohurig.
17 weiß eine Brücke, die ist nicht vom Maurer und
Zimmermann, nicht aus Holz und nicht aus Stein ge—
baut: der liebe Gott hat sie nur aus Wasser gemacht und
ohne Werkzeuge. Sie wird manchmal sehr schnell fertig,
is wohl in einer Nacht, kann aber auch wieder ebenso
schnell verschwinden. Sie kann die Sonne und die linde
Luft nicht vertragen. Ihr Glanz, ihre Spiegelglätte vergehen,
sobald die Sonne recht warm darauf scheint. Am längsten
dauert sie bei strenger VWinterkälte. Da wird sie immer
20 dicker und fester. Venn man dann darũüber fährt, so
hört man sie zuweilen gewaltig krachen und knacken.
Sie bekommt Risse und Sprünge; doch braucht man
darũber nicht zu erschrecken. Bei linder Luft und bei
Sonnenschein aber wird die Brücke mürbe, nun ist man
25 nicht mehr sicher darauf. Dann darf man sie nicht
betreten. Wer sich doch darauf wagt, der kann leicht
einbrechen und — unters Eis kommen. Hu, was für
ein kaltes, nasses Grab findet er dann!
Bock, Illustriertes Volkxksschul-Lesebuch.
30 153. Will sehen, was ich weiß vom Büblein auf dem Eis.
Von Friedrich Güll.
1. Gefroren hat es heuer noch gar kein festes Eis
Das Büblein steht am Weiher und spricht so zu sich leis':
„Ich will es einmal wagen,
das Eis, es muß doch tragen.“ — Wer weiß?