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Die Fenster und Pforten woll' er weihn,
daß nichts Unseliges komm' herein,
und daß aus dieser neuen Thür
nur fromme Kindlein springen für.
Nun, Maurer, deckt uud mauert aus!
Der Segen Gottes ist im Haus.
Uhland.
59. Hausinscliriften.
1. Dieses Hans steht in Gottes Hand,
der Herr bewahr’s vor Feuer und Brand;
und alle, die gehn aus und ein,
lass dir, o Herr, befohlen sein!
2. Das Haus ist mein und doch nicht mein,
dem nach mir wird es auch nicht sein;
hei Gott soll unsre Wohnung sein.
3. Wir sind nur kurze Gäste
und haun uns hier so feste;
doch wo wir sollen ewig sein,
da richten wir uns wenig ein.
4. Wer ein und aus geht durch die Thür,
der soll bedenken für und für,
dass unser Heiland Jesus Christ
die rechte Thür zum Himmel ist.
5. Der Herr segne unsern Eingang und Ausgang.
(50. Vier Pfennige.
Ein jeder Christ soll trachten, daß er habe vier Pfennige: einen Gottes¬
pfennig, daß er nicht ledig vor dem Herrn erscheine und nicht karg vor¬
dem Armen, einen Ehrenpfennig, daß er auch einmal zu Ehren nichts
sparen dürfe, einen Zehrpfennig, daß er sich redlich nähren und im Lande
bleiben könne, und einen Notpfennig, daß er auch in schlimmer Zeit, in
kranken oder alten Tagen nicht darben müsse. Caspari.
61. Vier Regeln für den Hausstand.
1. Bete und arbeite! — Bete! heißt's zuerst. Das ist der Morgen-
segen und der Tagesscgen und der Abendsegen. Wo das Gebet das Tage¬
werk beginnt, fortsetzt und endet, da hilft Gott^arbeiten. Es geht frisch und
freudig von der Hand und gibt ein ordentlich Stück. Da ist das „Arbeite!"
keine Last und Bürde, sondern eine Lust und Würde. So lege ich das
Sprüchlein aus: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott." Und das Sprichwort:
„Handwerk hat einen goldenen Boden" sagt mir auch nicht: es bringt Geld
ein, sondern der goldene Boden ist die wahre Frömmigkeit des Herzens,
auf dem das Handwerk ruhen muß. Dann aber nährt es seinen Mann
und die ganze Haushaltung mit. — Das Beten allein thut's nicht, aber
das Arbeiten ohne Beten thut's auch nicht; denn dem fehlt der Segen
Gottes. Drum beides zusammen und nie getrennt; das ist das Rechte
und Echte. Die Alten wußten recht gut aus Erfahrung, warum sie das
Zuvörderst woll' er gut Gedeihn
in die Kornböden uns oerleihn,
in die Stube Fleiß und Frömmigkeit,
in die Küche Maß und Reinlichkeit,
in den Stall Gesundheit allermeist,
in den Keller dem Wein einen guten Geist;