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IV. Das Zeitalter Friedrichs des Großen.
Währenddessen waren die Russen durch Ostpreußen bis zum Pregel
vorgerückt. Die preußische Armee, die ihnen entgegentrat, wurde bei
Großjägerndors geschlagen (30. August). Die Russen nutzten ihren
«Lieg nicht aus, sondern zogen sich wegen einer bedenklichen Erkrankung
ihrer Kaiserin über die Grenze zurück. Deshalb konnte sich das preußische
Heer gegen die von Pommern aus in die Mark eingefallenen Schweden
wenden, die sich bald wieder zurückzogen.
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Reichsarmee. /
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6. Schlacht bei ^Roßbach.
Die erlittene Niederlage machte Friedrich gegen Ende des Jahres
wett. Ein zweites französisches Heer unter dem Prinzen Soubise hatte
sich mit der Reichsarmee vereinigt und war durch Thüringen auf Sachsen
zu gezogen. Friedrich eilte nach Thüringen und errang am 5. November
einen herrlichen Sieg bei Roßbach, der hauptsächlich durch die Reiterei
unter dem General Seydlitz entschieden wurde. Die Flucht der Fran¬
zosen nach dem Rheine lieferte wieder ganz Sachsen in die Hände
Friedrichs. In diesem Kampfe hatte Friedrich mit 20000 Mann gegen
eine dreifache Übermacht gefochten; deshalb rief der Sieg Bewunderung
in ganz Europa wach.
Die Schlacht bei Rotzbach. Am Morgen des 5. November des Jahres 1757
erhielt Friedrich in seinem Lager zu Roßbach die Nachricht, daß die Feinde sich an¬
schickten, ihn von allen Seiten einzuschließen. Er verhielt sich den ganzen Vormittag,