Full text: Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen (1)

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Geschichte der. Hellenen. 
denn ein heftiger Angriff, den sie (ins die ihnen gegenüberstehenden Barbaren 
gemacht, hatte diese geworfen und sich auf die Höhen zu flüchten genötigt, 
so daß jetzt jene dreihundert Hetären hinreichend schienen, sie fern zn halten 
und die Bewegungen der Schlachtlinie von dieser Seite her zu sichern. 
Mit diesem Ausmarsch, wie er sich ohne Hast, mit kleinen Pausen zum 
Ausruhen, vollzog, hatte Alexander nicht bloß jenes in seine Rechte vor¬ 
geschobene Flankencorps des Feindes weit seitabgedrängt; er hatte zugleich 
rechts mit dem leichten Volk zufuß und zuroß seine Linie über den linken 
Flügel des Feindes hinansgerückt, so daß dasselbe den Stoß, den er mit den 
Jlen der Hetären zu führen gedachte, decken und die Spitze der feindlichen 
Linken beschäftigen tonnte, bis er sich auf das Zentrum des Feindes gestürzt 
hatte, ihm zur Linken die Hypaspisten, die nächsten Phalangen, ihm folgend. 
War das Zentrum des Feiudes gebrochen, so hoffte er dessen rechten Flügel, 
der durch die hellenischen Söldner und die Reitermassen ein entschiedenes 
Übergewicht über Pannenions Flügel hatte, gleichzeitig mit seinen Jlen in der 
Flanke, mit seinen Hypaspisten in der Front zu fassen und zu vernichten. Er 
konnte voraussehen, daß sein erster Stoß um so entscheidender wirken werde, 
da der Großkönig sich nicht bei der Reiterei auf dem rechten Flügel, die 
persischerseits den Hauptangriff hatte machen können, sondern im Mittelpunkt 
der Defensive befand, die, wennschon durch die natürlichen Uferwände des 
Piitaros und durch Erdaufschüttnngen geschützt, einem scharfen Angriff nicht 
widerstehen zu können schien. 
Alexander ließ seine Linie langsam vorrücken, um mit größter Ordnung 
und durchaus geschlossen auf den Feind einbrechen zu können. Er ritt an der 
Fronte entlang, sprach zu deu einzelnen Abteilungen, ries diesen, jenen der 
Führer mit Namen an, erwähnend, was sie schon Rühmliches gethan; überall 
jauchzten ihm die Scharen zn, forderten, nicht länger zn zögern, den Angriff 
zu beginnen. Sobald sich die ganze Linie in geschlossener Ordnung auf Pfeil¬ 
schußweite deu Feinden genähert hatte, warf sich Alexander unter dem Schlacht¬ 
rufe des Heeres mit feiner Ritterschaft in den Piitaros. Ohne von dem 
Pfeilhagel des Feindes bedeutenden Verlust zu erleiden, erreichten sie das 
jenseitige llfer, stürzten sich mit solcher Gewalt auf die feindliche Linie, daß 
diese nach kurzem vergeblichen Widerstande sich zu lösen und zu weichen 
begann. Schon sah Alexander des Perserkönigs Schlachtwagen, er drang auf 
diesen vor; es entspann sich das blutigste Handgemenge zwischen den edlen 
Persern, die ihren König verteidigten, und den makedonischen Rittern, die ihr 
König führte; es sielen Arsames, Rheomithres, Atizyes, der ägyptische Satrap 
Sabakes; Alexander selbst ward im Schenkel verwundet; desto erbitterter 
kämpften die Makedoueu; dann wandte Darins seinen Wagen ans dem 
Getümmel, ihm folgten die nächsten Reihen, die links gegen die Hohe vor¬ 
geschobenen; bald war hier die Flucht allgemein. Die Päonen, die Agriaiter,
	        
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