32 Erstes Buch.
Tertiärformation aufgerichtet haben, wie denn auch die höchsten
Gebirge Asiens und Amerikas zu den jüngst gehobenen Theilen
dieser Erdtheile zählen. — Die Vulcane lassen aus ihrer
oberen Oessnnng (dem Krater), oft jedoch in langen Ruhe-
pausen, noch sort und fort Lavaströme ausfließen oder werfen
sogenannte Asche aus. Stärkere Ausbrüche (Eruptionen)
derselben stehen oft mit Erdbeben in Verbindung. Man
unterscheidet die t hat igen Vnlcane (über 200) von den
erloschenen. Die thätigen sind über den ganzen Erdball
verstreut und steigen besonders häufig aus Inseln und Küsten-
ländern hervor, bald in lange Reihen gelagert, bald um
einen Punkt centralisirt, bald vereinzelt. Der erlösche-
nen aber giebt es noch weit mehr.
Will man sich von den Gebirgszügen eines Landes eine
recht bestimmte Anschauung machen, so muß man theils eine
Karte vor sich nehmen, die den Zug der Gebirge mit beson-
derer Sorgfalt angiebt (Gebirgskarte, orographische
Karte), theils eine geognostische, welche die Bestandteile
eines Gebirges in bunten Farben angiebt. Besonders lehrreich
können auch die erhabenen oder Reliefkarten werden,
welche die Erhöhungen und Vertiefungen der Erdoberfläche
nicht bloß symbolisch bezeichnet, sondern aus zweckmäßigen
Stoffen geradezu nachgebildet darstellen — nur darf man
nicht vergessen, daß hierbei die Berge der Deutlichkeit halber
immer höher sind, als eigentlich das Verhältniß zur Fläche er-
laubt. Sie erfordern, wenn sie zu keinen Jrrthümern Veranlas-
snng geben sollen, einen großen Maßstab. Nicht minder anschaulich
sind die Durchschnitts- oder Höhenprofile. Bei solchen
Zeichnungen soll man sich zwischen zwei bestimmten Punkten ein
Land bis auf das Niveau des Meeresspiegels durchschnitten
denken. Das Profil giebt nur die Zeichnung der Ränder
des Durchschnitts, und man bekommt von dem Ansteigen und Fal-
len des Bodens ein ganz deutliches Bild. Natürlich kann man
durch jedes Land die verschiedensten Profile legen, von welcher
Seite man es gerade zur Anschauung bringen will.
§ 25.
Die Erscheinungen des Süßwassers im Lande.
(Continentale Gewässer.)
Hydrographische Karten (Flußkarten) dagegen
stellen mit besonderer Genauigkeit die verschiedenen