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456. Rath.
Bleibe, Sohn, nach Art der Väter, fromm und treu und
frei und frank! frei und frank in Felsenhütten, frei und
frank in Tbales Grund, frei und frank in Recht und Sit-,
ten,.frei und frank in That und Mund, frei und fransI
stets im Gewissen, frei und frank im Anaesicht, frei undi
frank auf Sterbeklffen, frei und frank im Weltgericht!
457. Die fromme Magd.
Eine fromme Magd von rechtem Stand geht ihrer FraueN
fein zur Hand, hält Schussel, Tisch und Teller weiß zN
ihrem und der Frauen Preis. Sie trägt und bringt nicht
neue Mähr, geht still in ihrer Arbeit her, ist treu und eines ,
frohen Muths, und thut den Kindern alles Guts. Sie ist
stets munter, hurtig, frisch, vollbringet ihr Geschäfte risch,
und hält's der Frauen wohl zu gut, wenn sie um Schaden
reden thut. Sie hat dazu eine feine Geberd', hält Alles sau^ >
ber auf dem Hcerd, verwahrt das Feuer und das Licht,
und schlummert in der Kirche nicht. . «
B. Ringwald. ti
458. Seligkeit.
Der ist reich und von Gott geehrt, den seine Hand und
Stand ernährt; noch seliger und reicher der, der brauchet,
was ihm gibt der Herr; selig, wer wider Gott nicht murrt, .
selig, wer sundlos Leben führt, selig, wem Gott die Gnad
verleiht, daß er im Glauben von hinnen scheid't! Der Reichst'
und Seligste überall, wer bei Gott ist im Himmelssaal.
.. 456. Z uruf.
Schaff', weil es Tag noch ist; steh', weil du fest noch
bist; hilf da, wo Noth entsteht; gib, wo die Armuth fleht;
bet', wo auch Noth dir droht; trau' stets auf deinen Gott;
halt an der Treue Band; weih'dich dem Vaterland; schlag',
wo der Feind ihnz dräut; stwb, wo die Pflicht gebeut!
Nageli.
466.
Ein Narr fragt viel, worauf kein Weiser
antwortet.^ Das muß zweimal wahr sein. Für's erste,
kann gar wohl der einfältigste Mensch eine Frage thun,
worauf auch der Weiseste keinen Bescheid, zu geben weiß.