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verein für Innere Mission unterstellt. Derselbe hat seinen Sitz in Schwerin
und sammelt alhahrlich eine Kollekte für Zwecke der Innern Mission.
r . .Das Schulwesen steht unter Staatsaufsicht. Durch die allgemeine Schulpflicht
sind die Eltern gesetzlich verpflichtet, ihre Kinder vom 6. bis zum vollendeten 14 Satire
zur Schule zu schicken. Die höchste Schule des Landes ist die Universität in Rostock
S? ~x2x< heißen Professoren, ihre Schüler Studenten. Wer studieren will, muß eine
höhere Schule, ein Gymnasium oder ein Realgymnasium besucht haben. Ru den höheren
Schulen zahlen auch bie Realschulen. Auf diese folgen tue Mittel-, Burger- und Volksschulen.
t5N Sternberg, Neustadt, Strelitz k. gibt es technische Anstalten, die erwachsene Leute
für einen bestimmten Berns vorbereiten.
108. Großherzog Friedrich Franz III. 1883—1897.
1. Friedrich Franz III. als Erbgroßherzog. — Friedrich Franz III.
würbe am 19. März 1851 zu ßubwigstuft geboren. Die ersten Kinber-
De}|e^e br unter der sorgfältigen Pflege seiner ausgezeichneten Mutter
der Großherzogin Auguste. Seine spätere Kindheit ward 'oft durch Krankheit'
Atemnot und Brustschmerzen getrübt. Im Jahre 1866 wurde der Erb¬
großherzog konfirmiert und kam nach Dresden aufs Gymnasium Nachdem
er hier die Abgangsprüfung bestanden, bezog er im Frühjahre 1870 die
Universität Bonn. Durch den Ausbruch des Französischen Krieges erlitten
seine Studien eine längere Unterbrechung. Im Gefolge König Wilhelms I
begab sich der Erbgroßherzog nach dem Kriegsschauplätze und wohnte den
Schlachten von Gravelotte unb Sebau bei. Nach dem Friedensschluß
kehrte der Erbgroßherzog nach Bonn zurück und beendete 1874 seine
Studien m Rostock. Nunmehr folgte eine große Bildungsreise nach Ägypten
und dem Morgenlande. Nach der Rück¬
kehr tat der Erbgroßherzog Dienst beim
Garbe-Kürassier-Regiment zu Berlin.
Am 24. Januar 1879 vermählte er
sich mit ber Großfürstin Anastasia
von Rußlanb, geb. 28. Juli 1860.
Dem hohen Paare würben brei Kinber
geboren: Herzogin Alexanbrine,
24.Dezemberl8/9 (seit 26. April 1898
Prinzessin von Dänemark); Friebrich
Franz IV., 9. April 1882; Herzogin
Cäeilie, 20. September 1886.
2. Friedrich Franz III. als
Großherzog. — Am 15. April 1883
folgte Friebrich Franz III. seinem
Vater in der Regierung. Leiber war
es ihm nicht vergönnt, banernb in
ber Mitte seines Volkes zu weilen.
Sein Brustleiden wurde eher schlimmer
denn besser unb nötigte ihn, bie
rauhe Jahreszeit im sonnigen Süben
zu verbringen. Meist weilte er zu
Cannes am Mittelmeer. Der eble
\
Großherzog Friedrich Franz III.
Fürst litt schwer unter 's biesem Fernsein von ber Heimat, an ber er mit
ganzem Herzen hing.j Ungeachtet seiner Leiben sorgte er nach Kräften für