mußte. Eine schöne Bibel kostete wohl 900 bis 1000 Mark. In .
den Klöstern wurden mit großem Fleiße Bücher geschrieben.
Ein Deutscher, Namens Johannes Gntenberg, dachte dar¬
über nach, wie man wohl rascher und leichter ein Buch herstellen :
könne. Er machte viele Versuche und verwendete säst sein ganzes
Vermögen daraus. Endlich kam er auf deu klugeu Gedanken, die
einzelnen Buchstaben in Holz zu schneiden. (Er wählte dazu
buchene Stäbcheu, daher der Name Buchstaben.) So wurde j
Johannes Gutenberg durch Fleiß und Nachdenken der Er¬
finder der Buchdruckerkunst.
Gutenberg ist geboren zu Mainz im Jahre 1397. Er lebte
lange Jahre in Straßburg. Später kehrte er nach Mainz zurück.
Die ersten Versuche mit deu Holzstäbcheu waren noch sehr uuvoll- I
kommen. Mit einem Faden band er die einzelnen Buchstübchen
(Lettern) zusammen. Dann bestrich er sie mit Schwärze (Dinte)
und druckte sie auf Papier ab. Im Jahre 1455 vollendete
er aus diese Weise die erste Bibel. Später benutzte man Metall- i
stäbchen statt der Holzstübchen. Diese waren stärker und der
Druck wurde schöner. Heute druckt mau mit großen Maschinen
sehr rasch und schön. In wenigen Stunden kann man Hunderte
von Zeitungen, Büchern und dgl. drucken. Das ist ein großer
Nutzen.
3. Das Pulver.
Das Pulver hat ebenfalls ein Deutscher erfunden. Berthold
Schwarz, ein Mönch zu Freiburg in Baden, stampfte einst ’
Kohlen, Salpeter und Schwefel in einem Mörser, t
um Gold zu machen. Er stellte die Masse bei feite und legte
einen Stein darüber. Zufällig fiel ein Funke in den Mörser und ,
entzündete die Masse. Da gab es plötzlich einen Knall; der ^
Stein fuhr mit großer Kraft gegen die Decke des Zimmers. Er¬
schrocken stand der Mönch da und staunte. Er wiederholte seinen |
Versuch und wiederum hatte er dieselbe Erscheinung. So war l
das Pulver erfunden, nicht durch Nachdenken, sondern durch Zu¬
fall. Schwarz machte seine Erfindung bekannt. Sehr bald ge-
brauchte man das Pulver zum Sprengen von Minen, Mauern,
Brücken u. s. w. Später lernte man es auch als Schießpulver «
gebrauchen.